Drehtag zur PERRY RHODAN Dokumentation
06. Mai 2010 in Essen

Entspannte Arbeitsatmosphäre,
in der Mitte Hartmut Kasber,
 der den Dreh organisiert hat

 

Platz für Kinder

 

Das Team der
Mitarbeiterzeitung der Firma,
auf deren Gelände wir waren

 

Der WDR drehte ebenfalls
einen Bericht über unsere
Dreharbeiten

 

Das Karussell, das die
Hauptrolle gespielt hat

 

Der arme Praktikant, der alle
"Scheiß-"arbeiten tapfer
erledigt hat

 

Es war arschkalt.
An Leo Lukas sieht man das
besonders schön.

 

Der Schwarzschildreaktor
nebst schwerem
"Affengiftgeschütz"

 

Planungen am Karussell

Wenn Zeichner reisen...

 

Wie das manchmal so kommt. Da gehen ein paar E-Mails hin und her  - und schon ist man geschanghait, schnell bei einer Fernsehdokumentation als Risszeichner auszuhelfen. Spaß beiseite. Ich hatte mich auf Georg's Nachricht hin freiwillig gemeldet. Er selbst konnte nicht teilnehmen  - und sonst meldete sich niemand.

Bei dem Filmprojekt handelt es sich um eine Dokumentation zum 50. Geburtstag unserer Serie im nächsten Jahr. Sie soll 90 Minuten Sendezeit umfassen. Dazu gehören eine ganze Reihe von Drehtagen. Am 06.05. sollte der nächste sein. Mehrere Autoren waren eingeladen und ein Risszeichner sollte dabei sein. Organisiert wurde das Ganze von Hartmut Kasber.

Mit zwei Mails hin und her hatten wir uns abgestimmt. Ich reichte zwei Tage Urlaub ein und machte mich auf den Weg nach Essen.

Morgens um neun brach ich in Northeim auf. Über die A7, die A44 und die A40 ist Essen in knapp unter drei Stunden erreicht. Mein Renngolf hat gezeigt, was er im bodengebundenen Modus kann. Schade nur, dass besonders im Ruhrgebiet alles mit Blitzkästen und Tempolimits (meistens beidem) vollgeknallt ist. Auch ein paar Baustellen verhindern die freie Fahrt für freie Risszeichner.

 

Zuerst lief ich im Welcome-Hotel in Essen ein. Das Einchecken ging schnell. Aber mein Zimmer war noch nicht bezugsfertig. Das war nun blöd. Der Termin war erst um 14:00 Uhr. Es war erst kurz nach halb eins. Naja, eine nette Taxifahrerin war gerade an der Rezeption, weil eine Bestellung sich zerschlagen hatte. Nur ihr hatte niemand etwas davon gesagt. Da kam ich ihr gerade recht. Nach kurzem Small-Talk und Verhandlung kamen wir überein, dass sie mich für zwölf Euro in der Hafenstraße absetzen würde.

Zwanzig Minuten Fahrt und ich war dort. Die Hausnummer war nicht leicht zu finden. Als ich schon ausgestiegen war, entdecke ich die Nummern  - an den Stadtwerken der Stadt Essen. Na, ob das alles so richtig sein konnte. In der Mail war die Adresse aber eindeutig benannt. Nun hatte ich noch eine Stunde Zeit. Gottlob gab es nebenan eine gute alte Wurstbude. So war die Zeit gut überbrückt. Hunger hatte ich inzwischen.

Kurz vor zwei ging ich auf die Straße. Hmm. Was tue ich? Stadtwerke, klingeln? Was ist das für eine Firma „The Net“ in der obersten Etage? Hm hm hm… watt nu. Ich beschloss, die Gegend zu Fuß zu erkunden. Ich wusste von einem „Raketenkarussell“, in dem der Dreh stattfinden sollte. Das sollte doch nicht zu übersehen sein. Denkste Puppe  - nichts zu sehen.

Da sprach mich ein junger Mann an, ob ich zufällig zu dem Perry-Rhodan-Dreh gehören würde. Ja klar, fiel mir die Erleichterung aus dem Gesicht. Er sei der Praktikant und chauffiere die Teilnehmer zum Drehort.

Immerhin, er kam mit einem E-Klasse Kombi vorgefahren, neueres Baujahr  - schon mal gut. Mit Automatik allerdings war er nicht vertraut. Aber wir kamen gut am Ort des Geschehens an. Ich war der erste am Tatort. Bekannte Nasen sah ich noch keine. Die Leute war‘n schon mal nett.

Wenig später kamen nach und nach auch Frank Borsch, Marc Herren, Christoph Montillon, Leo Lukas, Uwe Anton und Sabine „Bre Tsinga“ Kropp herbei. Sabine, Frank und Christoph hatten sogar ihre Kinder dabei. Das versprach ein interessanter Nachmittag zu werden.

Zuerst standen wir gemütlich bei Kaffee und laufendem Heißlüfter in einem leichten Bierzelt beieinander. Die Technik war noch nicht so weit. Nathan’s Wetterkontrolle war nicht mit uns. Es regenete, windete  - und das verdammt kalt. Nach einiger Zeit sollten wir im Karussel probesitzen. Angesagt war: lauft mal laut rufend und freudestrahlend ins Karussell und setzt Euch rein. Es müssen nicht alle, aber es müssen sich alle gut verteilen, weil das Karussell eigentlich für Kinder(gewichte) ausgelegt ist. Hmm… naja… OK.

Nach zwei Fehlversuchen war der Regisseur mit dem Dritten „Aufsitzen“ dann endlich zufrieden. Gefahren wurde trotzdem noch nicht. Erst musste wieder die Technik vorbereitet werden. Also tranken wir wieder ein paar Tassen Kaffee.

Kurze Zeit später wurde die Truppe wieder zusammengerufen. Wir fuhren einige Runden mit dem Karussell. Wegen des Wetters und weil die Runden erheblich länger waren als bei einem gewöhnlichen Rummel, froren wir erbärmlich, hatten aber auch unseren Spaß. Wie die kleinen Kinder flogen wir unsere Runden, hupten auf Anweisung fleißig  - und das Kamerateam machte unermüdlich Aufnahmen davon, von diversen Positionen aus.

Das Ganze wurde insgesamt noch zweimal wiederholt. Zwischendurch konnten bzw. mussten wir uns immer wieder im Zelt aufwärmen. Der Heißlüfter war stets stark frequentiert.

eim nächsten Karusselldurchgang fuhr dann das Drehteam selbst mit. Von verschiedenen Positionen aus nahmen sie uns alle auf. Dieser Durchgang dauerte noch länger und es regnete junge Hunde. Anschließend konnte wir uns wieder ins warme Zelt verziehen. Aber Uwe Anton musste nun Einsatz zeigen. Er stieg ins Führerhäuschen des Karussels und sprach  im Nachhinein Regieanweisungen an uns Karussellfahrer. Später würde das zusammengeschnitten auch wieder Sinn ergeben. Bis dahin war das eben typisch Film, wie das hier ablief.

 

Nach all der Karussellarbeit standen reihum die Interviews an. Christoph Montillon machte den Anfang. Ich war der Zweite. Zwischendrin wurden die „Freiwachen“ zu einem Imbiss gefahren, wo Leib und Seele zusammengehalten wurde. Die Interviewerfahrung war für mich dann doch neu. Ich wurde gar nicht klassisch befragt und gab Antworten. Das Ganze lief so ab, dass nur kurz besprochen wurde, auf welche Fragen ich eingehen sollte. Stell Dich hier hin, wandere nicht nach rechts (und das war so „scheißenkalt“). Relativ frei habe ich dann einige Sätze und bildhafte Vergleiche gebracht, um mich selbst vorzustellen, darzustellen, was ein Risszeichner tut, wie wir zeichnen, welche Anekdötchen es so in meinem Risszeichnerleben gab, was ich hauptberuflich tue und und und.

Am Stück war das echt ein Brett. Aber kurze Unterbrechungen waren gar nicht schlimm. Ich musste nur immer mit dem kompletten letzten Satz neu anfangen. Der Schnitt besorgt den Rest. Etwa zehn Minuten Text haben wir so aufgenommen, wovon später vielleicht zwei bis fünf gesendet werden. Ich habe keinen Einfluss darauf, was davon gesendet wird oder wie es zusammengeschnitten wird. Ich hoffe das Beste  - auch im Sinne aller anderen Zeichner.  Hoffentlich habe ich Euch würdig vertreten, Kollegen. Ich habe alles gegeben.

Als die nächsten Interviewpartner eintrudelten, wurde ich, so gegen halb acht, wieder zum Hotel geshuttelt. Ich hatte nun einige Freizeit. Ein wenig aufs Bett legen, die Seele baumeln lassen, fern sehen  - und nach acht irgendwann dann zur Hotelbar. Wo bleiben die nur alle. Christoph mit seinen Kindern kommt noch  herunter. Frank Borsch sieht man nur ganz kurz. Sabine will ihre Tochter gar nicht alleine lassen. Nachdem Christoph seine beiden ins Bett gebracht hat, sitze ich unten wieder alleine.

Zwei Amerikaner aus Pitsburg an ihrem letzten Abend in Deutschland sind willkommene Opfer, meine Englischkenntnisse wieder aufzufrischen. Wir haben eine Stunde lang viel Spaß und tauschen die üblichen germanoamerikanischen Standards aus. Als ich dann kurz vor zehn langsam müde werde und aufs Zimmer gehen will, entdecke ich Leo und Marc an der Bar, hinter mir. Beide saßen so unglücklich in meinem toten Winkel, dass wir uns nicht bemerkt haben. Das gleiche galt anders herum  - weil sie mich haben englisch reden hören und mich deshalb nicht zugeordnet haben. Immerhin sehen wir uns nicht eben jeden Tag.

Wir schnacken „noch kurz“ ein paar Worte  - und ehe wir uns versehen, ist es einiges nach Mitternacht. Wie die Zeit vergeht. Wir kamen  von einem Thema ins andere ohne uns zu langweilen.

 

Beim Frühstück, gegen halb neun am nächsten Morgen, trafen wir uns wieder. Manche waren schon früher fertig und hatten ausgecheckt, z.B. Frank Borsch. Manche kamen noch später eingetrudelt. Es war ein munteres Kommen und Gehen. Man tauschte sich aus und redete über dies und das.

Gegen viertel nach zehn musste ich dann aufbrechen. Die Rückfahrt lief ähnlich entspannt und in ähnlicher Zeit wie die Hinfahrt. Gegen eins war ich wieder zu Hause. Das erste, was ich dann in Angriff nahm, war die vielen Fotos (152 Stück), die ich gemacht hatte zu ordnen, eine kleine Diashow davon zu machen und diesen kleinen Reisebericht zu schreiben. Beide CDs/DVDs sind inzwischen fertig und gehen Montag auf den Weg zum Verlag. Mal sehen, was Sabine Kropp zu einigen Fotos sagen wird. „Ach was“, hatte sie gesagt, „ich zensiere doch sowieso  alles, was mir nicht passt“. Oder sooo. Gut, dass sie dabei mit den Augen gezwinkert hat.

 

Für mich war die „Fernseharbeit“ eine interessante Erfahrung. Ich würde das jederzeit wieder tun. Die Fahrt  - auch die Fahrtkosten -  waren es mir wert.

 

Andreas Weiß - am 07.05.2010

 

Der Praktikant wird "verpackt"
 

Autoren im Gespräch
 

Der Astronaut
 

Marc an Leo Lukas' "Six" 
( = Heck)

Das Drehteam

Der Regisseur (André irgendwie)

deaktivierter Regenabwehrschirm

Florianfilm 1701 F (wegen der
Untertassensektions-Heckklappe)

Schwerarbeit am Dreh…

… und Spaß dabei

Der "Bobtail-Alien-Hybride" greift an

Unser Kameramann

Wärme-Genießer am
  Heißluftgebläse

Christian Montillon beim Interview

Der Tontechniker mit
Borg-Implantaten

Uwe Anton und der 
Karussell-Eigner

die perfekt auf Uwe gespiegelte
Base-Cap des Tontechnikers
(Glücksschuss)

Manöverkritik am nächsten Morgen
 
 

Nach Hause