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Die Explorerflotte des Solaren Imperiums (Teil 4)
H.U.S.-Extremwelt-Polarstation,
Exo-Skelett-Skaphander
und Spezial- Einsatzfahrzeug
SUPER-SCHIIDKRÖTE

Erforschung und recht erst die kommerzielle Erschließung von Hochdruck- U1traschwerkraftweiten gehört nach wie vor zu den aufwendigsten und kos­tenintensivsten Vorhaben, die durch die Explorerflotte des Solaren Impe­riums in Angriff genommen werden. Doch die Ausbeute an exotischen und für die Industrie wichtigen Rohstoffen lohnt diesen ungeheuren Aufwand, je­doch nur dann, wenn sich auch die später davon profitierende Industrie bei der Erforschung und Erschließung solcher Extremwelten finanziell und materiell angemessen an solchen Projekten beteiligt.

Für ein solches Joint-Venture-Projekt zwischen einem multistellaren Minenkonzern und der Explorerflotte sehen wir hier ein Beispiel. Die physi­kalischen Charakteristika solcher in Frage könnender Planetengiganten mit über-Jupiter-Schwerkraft und Hochdruckatmosphäre erzwingen eine besondere Vorgehensweise bei ihrer Erschließung, denn Druck- und Schwerkraftverhältnisse sind nicht homogen wie auf Normalwelten. Ihre gewaltige Masse bedingt auch eine extrem hohe Rotationsgeschwindigkeit, die zu einer ex­trem abgeflachten, ellipsoiden Gestalt des Planeten fuhrt, und dafür ver­antwortlich ist, daß wie in diesem Fall im Äquatorial-Gürtel relativ ge­mäßigte Verhältnisse durch die entgegengesetzt wirkende Zentrifugalkräfte herrschen (bei einer allerdings proportional höheren sehr belastenden Corrioliskraft), wohingegen die Gravitation in den Polargebieten bis zu zehnmal höher liegt, wie hier mit bis zu 40facher Erdanziehungskraft.

Und gerade diese Polarbedingungen, bei denen an eine Landung durch H.U.S.-geschützte Prospektorenschiffe (siehe z.B. Prospektorbeiboot der EX 4323 in Folge 3) nicht mehr zu denken ist, haben sich als lohnende Lagerstätten für wichtige Rohstoffe erwiesen.

So muß also durch bodengebundene Expeditionszüge (SNAKES oder auch H.U.S.-Gleiter) langsam in Richtung der Polargebiete vorgearbeitet wer­den, Zwischenlager errichtet werden, die dann für Nachschub über Trans­mitter sorgen, und ein letztes Basislager wie die hier abgebildete Polar­station aufgebaut werden, von der aus dann Vorstöße in die absoluten Ex­tremzonen unternommen werden, in der nicht einmal die für solche Verhält­nisse eigentlich gebauten H.U.S.-Gleiter mehr bestehen können. In der Bildmitte erkennbar schleußt sich ein solches Fahrzeug gerade aus dem Stationshangar, die Wissenschaftsbesatzung der EX 4323/C-6 versorgte die Stammbesatzung dieser Forschungsstation mit empfindlichen höherdimensionalen Meßinstrumenten zur Schwingkristallexploration, deren Justierung durch normalen Transmitterversand unbrauchbar geworden wäre.

Die eigentliche Forschungsarbeit und Suche nach Lagerstäten wird aus Schutz für die beteiligten Personen durch robotische Untersuchungs- und Abbaugeräte geleistet, doch Ausfälle, Bergung oder besondere Vorkommisse vor Ort erfordern immer auch wieder den persönlichen Einsatz des Men­schen.

Für solche Fälle steht eine teure Spezialausrüstung bereit wie z.B. der links im Bild sichtbare hochkompakte Exo-Skelett-Sicherheitsskaphander, eine Art von überschwerem, Ynkernit-gepanzertem Spezialanzug, in dem Neu­rosensoren die menschlichen Bewegungen in Steuerimpulse für die Gelenkmo­toren, des selbst unter Erdschwerkraft schon über 230 kg wiegenden Mon­tur, umwandeln. Problematisch ist dabei vor allem die Neutralisierung der gewaltigen Supergravitation durch möglichst kompakte Antigravsysteme in dreifacher Redundanz und der Schutz vor extremen Umwelteinflüssen wie bis zu 1000 km/h schnelle Atmosphärenströmungen oder die häufigen elektri­schen Entladungen durch Gravohaftauflageflächen an den Stiefel sohlen. Der Bewegungsapparat der Gliedmaßen hingegen ist von herkömmlichen Tieftauchanzügen abgeleitet, wo ähnliche Druckverhältnisse verkraftet werden müssen. Trotzdem ist die Bewegung in einem solchen Anzug nicht ohne Risi­ko und wird nur in Ausnahmefällen unternommen.

Hier ist eine sachgerechte Ausschleusung einer SAC - gepanzerten SUPER­SCHILDKRÖTE, mithin also eines der teuersten Einsatzfahrzeuge, die die Explorerflotte im Einsatz hat und nur in wenigen Stückzahlen existiert und für diese Expedition zur Verfügung gestellt worden ist. Das mit 12 Metern ebenso lange wie breite und maximal 3 Meter hohe Spezial ketten­fahr zeug ermöglicht bis zu vier Personen Vorstöße in die absolute Extrem­zone des Polargebietes, in der EVA-Einsätze auch in den Exo-Skelett- Skaphandern wahrscheinlich ein tödliches Risiko beinhaltet. Die extremen Umweltverhältnisse lassen sich anhand der Zeichnung auch durch die per­spektivische Verzerrung zum Beispiel des Muttergestirns des Gigantplaneten oder auch durch die Krümmung der Horizontlinie durch die atmos­phärischen Druckverhältnisse erkennen (sog. Schüsseleffekt).

Text & Zeichnung: © by Gregor Sedlag