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Terranische Explorertechnik
Mineralien-Tiefschürf-Gerät

Wenn alle Explorer-Tätigkeiten erfüllt sind, wenn alle Planeten er­folgreich vermessen und katalogisiert wurden, beginnt die Tätig­keit von Menschen, die produktive Ergebnisse aus den ermittelten theoretischen Kenntnissen ihrer Kollegen ziehen.

Das heißt in der Regel harte und auch zeitraubende Arbeiten durch den Bau von Infrastruktur oder wie in unserem Fall durch die Gewinnung von Erzen und Mineralien.

Der hier gezeigte atmosphärenlose Planetoid in einem langweili­gen Sektor der Milchstraße hat scheinbar einiges zu bieten, wenn es um den Abbau von Mineralien geht. Denn nicht umsonst schickt die Holding PCM Gas & Minerals ihre gewaltigen Power-Grabber dorthin um Mineralien und kristalline Vorkommen durch Tiefschürf-Geräte dieser Art abzubauen.

Unsere Darstellung zeigt ein solches Gerät, das wohl nur mit den Dimensionen antiker Braunkohle-Bagger zu vergleichen ist. 106.000 Tonnen ruhende Masse bringt der Koloss auf die Waa­ge und in seinem stählernen Bauch sind ganze Fertigungs- und Verarbeitungsanlagen zu finden.

Getragen durch 12 Groß Antigravs an seinem Rumpf schwebt der Grabber etwa 26 Meter über der Oberfläche des Planetoiden. Da die ungeheure Masse des Industriegerätes schlecht mit Ketten oder Rädern über dem Boden zu bewegen ist, hat sich die Kon­struktionsfirma für diese Lösung entschieden. Des weiteren kann der Tiefen-Schürfer seine Einsatzorte durch das Vorhandensein eines Metagravs selbst erreichen und wieder verlassen.

Die Bezeichnung Tiefen-Schürfer begründet sich im Verfahren, mit denen die Kristalle abgebaut werden Howalgonium, Ynit-Kristallit. sowie diverse Gruppierungen von B32-16-Kristallformen können durch diesen Grabber abgebaut werden. Da offener Tagebau sehr kostspielig und mit zuviel Drum­herum versehen Ist, hat man sich ein anderes Verfahren ausge­dacht, um Erze und Mineralien zu gewinnen:

Die beiden gewaltigen 'Tiefen-Greifer' schießen das begehrte Material.

Mit "Schießen“ ist dabei die Gewinnung der besagten Stoffe gemeint. Unter extrem hohem Druck, Hitze und energetischer Aktivi­tät weiden die Abbaustoffe selbst in größeren Tiefen erreicht und nach Art eines Desintegrators in den gasförmigen Zustand transfe­riert. Dieses auf einem hohen Energieniveau befindliche Plasma­gemisch wird anschließend in die Verarbeitungsanlagen des Power-Grabbers gebracht. Hier werden zunächst die bestehen­den Energiemengen an den Tiefen-Schürfer zurückgeführt, damit das Gerät ökonomisch arbeitet. Anschließend müssen die durch den Schürfvorgang unvermeidlichen Verunreinigungen ausgeson­dert werden. Dies geschieht in Form von Schlacke, die dem Ab­bauweg des Grabbers wieder beigegeben weiden und somit einen Teil der Zerstörungen mildem. Die verbleibenden gasförmi­gen Kristallstrukturen können unter vertretbarem Aufwand in rein­er Form rekristallisiert und anschließend gelagert werden.

Durch den direkt an der Abbaustelle aufliegenden Schürfteiler entstehen keinerlei Staub- oder Gaswolken, der Schürfprozess ist 'clean' wie die Grabber-Fachleute sagen.

Die durchschnittliche Betriebsdauer eines solchen Tiefen-Schürf-Gerätes beträgt je nach Mineralien-Vorkommen zwischen einer und vier Wochen, in denen intensiv gearbeitet wird, sowohl im Power-Grabber selbst, als auch in der Umgebung des maschinellen Schürfkomplexes.

Dazu gehören die Errichtung von Unterkünften und Versorgungs­einrichtungen ebenso, wie Resterforschung und topographische Wiederherstellung, denn schließlich will man ja keinen Sauhaufen zurücklassen, wie das in früheren Zeiten der Fall gewesen ist.

Da der Bau und die Unterhaltung dieser Power-Grabber kostspielig ist. haben die bestehenden Mineralgesellschaften nur insgesamt 12 dieser Schürf- und Verarbeitungsanlagen in Betrieb. Die erhaltene Abbaumenge reicht jedoch aus und führt zu keiner­lei Engpässen, zumal auch Fremdfirmen nichtterranischer Her­kunft auf dem Markt sind. Die Vertragslagen sind kompliziert und durch spezielle Handelskontrakte zwischen Explorereinheiten und Mineralgesellschaften vereinbart. Beide Wirtschaftszweige sind so­mit auf mehr oder weniger direktem Wege voneinander abhäng­ig geworden...

Design. Text &. Zeichnung: © 7/92 by Oliver Johanndrees