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Retortenraumschiff DOLAN

Allgemeines:

Der Dolan ist eines der unkonventionellsten Beispiele für einen Flugkörper mit der Bezeichnung Raumschiff. Es handelt sich um einen perfekten und speziell für seine Aufgabe gezüchteten Kyborg, bei dem die Synthese zwischen Technik und Organismus fast vollständig verwirklicht wurde.

Die Dolans dienten den Vertretern der Zeitpolizei, den soge­nannten Schwingungswächtern, als Transportkörper inner­halb des Weltraums und allerdenkbaren Atmosphären. Deren Aufgabe war es, mit Hilfe spezieller Meßaggregate auf Ver­zerrungen des 5-D-Kontinuums zu achten, die bei Zeitexpe­rimenten auftraten, und deren Verursacher zu bestrafen. Im Innern des Retortenwesens befanden sich neben hochwerti­gen Maschinen und Kraftwerken in Mikrobauweise ein an ein Dimetranstriebwerk gekoppelter Paratron-Konverter, der gleichzeitig die Anlagen für einen Paratronschirm versorgte. Zusätzlich verfügte er über eine auf Hyperschockwellenbasis funktionierende Waffe, die Intervallkanone, die jeden Schutz­schirm mühelos durchschlug und das getroffene Ziel zu Staub zermalmte. Durch diese beiden Waffen war ein Dolan praktisch unbesiegbar, bis es gelang, ein Gerät zu entwickeln, das den Paratronschirm überwand.

Die biologische Struktur:

In seinem Normalzustand hatte der Dolan die Form einer organischen Kugel aus schwarzem Zellgewebe. Innerhalb dieser Kugel befanden sich verschiedene Körperhohlräume und Öffnungen für die Maschinenanlagen und Aggregate. Das organische Gewebe bestand nuraus zwei verschiedenen Zelltypen. Über 98 % davon waren strukturvariable Allzweck­zellen, die fast jede Aufgabe erfüllen konnten. Sie konnten bei Bedarf ihre Gestalt verändern und sich beliebig durch Teilung vermehren. Jede einzelne verfügte übereinen eigenen Mikro-Stoffwechselkreislauf, der sie bei ausreichender Ver­sorgung mit Nahrung vom Restsystem unabhängig machte. Eine weitere Fähigkeit bestand in der Möglichkeit, sich an jeder beliebigen Stelle innerhalb von Minuten kristallin struk­turzuverformen. Danach besaßen sie die Härte und Belast­barkeit von Terkonitstahl.

Die restlichen 2 % waren Nervenzellen, die das Instinktgehirn und unzählige Impulsstränge bildeten. Diese Stränge erreich­ten mit Hilfe kleiner Rezeptoren jede einzelne Körperzelle und leiteten so die Befehlsimpulse des Instinktgehirns an sie weiter.

Auf Grund dieser Fähigkeiten brauchte der Dolan keinerlei spezielle Organe. Zur Nahrungsaufnahme bildete sich an beliebiger Stelle im Körper eine Art organischer Konverter, der jede Materie in die für den Dolan benötigten Proteine und Nährstoffe verwandelte. Der Nahrungstransport erfolgte direkt durch Zellwand-Diffusion, ebenso die Aussonderung der Abfallprodukte. Aus diesem Grund waren auch weder ein Blutkreislauf noch ein lymphatisches System erforderlich. Die Wände sämtlicher Zellen konnten sich je nach Bedarf voneinander lösen oder in Verbindung treten. Dadurch konnte der Dolan seine Form und Struktur ganz oder teilweise ver­ändern. Bei Landungen auf Himmelskörpern bildete er meh­rere Beinstummel, auf denen er sich laufend fortbewegen konnte. Im Ruhezustand faltete er sich zu einem Gewebe­lappen zusammen, der die Form eines niedergegangenen Fallschirms annahm.

Trotz seines Gehirns verfügte ein Dolan nur über eine geringe Individualintelligenz. Sie äußerte sich hauptsächlich in abso­lutem Gehorsam gegenüber seinem Besitzer.

Das Symposium:

Wegen seiner Primitivität benötigte der Dolan sieben hoch­intelligente Steuerorgane, um seine Fähigkeiten voll zu ent­wickeln. Es handelte sich hierbei um die Bewußtseinsinhalte von sieben befähigten Lebewesen, die gefangengenommen wurden und mit all ihren Begabungen, Gedächtnisreserven und Intelligenzvermögen in den Dolan übergingen. Ihre Körper wurden in einem speziellem Körperhohlraum gelagert und konserviert, falls einer von ihnen wieder in seinen ange­stammten Trägerkörper zurückkehren wollte. Die Bewußt­seinsinhalte bezeichneten sich als Exekutoren, die mit dem Dolan eingegangene telepathische Symbiosegemeinschaft als Symposium. Sie erfüllten folgende Aufgaben:

Exekutor 1: Kosmonautik und Navigation 

Exekutor 2: Flugtechnik 

Exekutor 3: Betriebsmechanik 

Exekutor 4: Kommunikation und Ortung 
Exekutor 5: Motorik des Dolans 
Exekutor 6: Waffen- und Abwehrsysteme 

Exekutor 7: Registratur-Analyse.

Jedem Symposium stand ein Schwingungswächter vor. Er war über ein eiförmiges Gerät im linken Unterarm mit ihm verbunden.

  1. Ortungsantenne (sie wird nach Bedarf wie alle Antennen u. ä. durch das Gewebe ausgefahren)

  2. Außenhaut aus schwarzem, kristallin strukturverhärtetem Gewebe

  3. Instinktgehirn des Dolan

  4. Versorgungs- und Kontrollorgane für Maschinen und Gewebe

  5. Raum mit den konservierten Körpern der sieben Exeku­toren

  6. Energieanlagen der Intervallkanone

  7. Gewebeöffnung in der Außenhaut für die Intervallkanone

  8. Zentrale, daneben Ruheraum des Schwingungswächters

  9. Gewebeöffnung für Triebwerksaggregat

  10. Triebwerksöffnung (kann durch Gewebelappen ver­schlossen werden)

  11. Energiewandler für Triebwerksaggregat

  12. Antigravgenerator

  13. Paratronkonverter mit Dimetranstriebwerk

  14. Konvertermagen mit aufgenommenem Felsgestein

  15. Schwarzschi Id reaktoren für Energieerzeugung

  16. Projektoren für Paratronschirm

  1. Vergrößertes Stück des Dolan-Zellgewebes
    A)            Impulsstrang und Nervenzellen, vom Gehirn aus­gehend
    B)            Befehlsrezeptoren der Impulsstränge
    C)            Energie- und Steuerleitung von Aggregaten
    D)            Isolierschicht aus ringförmig angeordneten Zellen
    E)            Normalzelle im kristallin-strukturverformten Zustand
    F)            Außenhautsegmente
    G)            Normalzelle

  2. Normaltriebwerk, arbeitet mit intermittierenden Impuls­federn, deren 5-D-Charakter beim Auftreten auf das 3-D-Normalkontinuum einen Abstoßeffekt bewirkt

  3. Ringförmige Steuerprojektoren für Triebwerkimpulsfelder

  4. Energieverbindung zwischen Triebwerk und Waffengene­rator mit Transformaggregat

  5. Zieloptik für Intervallkanone

  6. Intervallkanone (4 Stück)

  7. Verbindungsmodul zwischen Steuerleitungen des In­stinktgehirns und den Aggregaten

  8. Analyse- und Kontrolleinrichtungen für Messung der Zeitkonstante

  9. Peilantenne zu 24

  10. Hyperfunkantenne

Zeichnung und Text: © Christoph Anczykowski