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"Junk-Jard"-Schiff

Allgemeines:

Wer Im Jahre 428 NGZ von einer Existenz als selbständiger und unabhängiger Handelskapitän träumt, stößt hierbei auf zwei Hauptprobleme. Zum einen verfügen die KOSMISCHE HANSE mit ihren großen Raumflotten und Ihrer hervorragen­der Logistik faktisch über das Handelsmonopol innerhalb der Galaxis, und zum anderen kosten selbst relativ billige Raum­schiffe mit einfacher technologischer Ausstattung (wie sie z. B. von den Springern gebaut werden) mehr Geld, als einem Privatmann im allgemeinen zu Verfügung steht.

Durch Erschließung neuer Märkte und Handelswege kann das erste Problem meist umgangen werden. Beim Erwerb eines eigenen Raumschiffs ist jedoch der wagemutigste Handelskapitän in spe oft auf einen speziellen Schiffstyp angewiesen, der seinen finanziellen Möglichkeiten entspricht: das soge­nannte „Junk Yard“-Schiff. Diese spöttische Bezeichnung terranischer Raumfahrer resultiert aus der Tatsache, dass die Schiffe aus den Teilen ausgeschlachteter Alt-Raumer „neu" zusammengefügt werden. Meistens verwendet man hierfür eine gut erhaltene Rumpfzelle, in die dann intakte und generalüberholte Aggregate aus anderen Schiffen eingebaut werden. Auf diese Weise entstehen z. B. aus fünf alten zwei bis drei „neue“ Einheiten eines Typs. Eine Variante ist der Bau von Hybrid-Raumschiffen, bei denen aus verschiedenen Schiffstypen (auch von verschiedenen Völkern) teilweise völlig neue Konstruktionen entstehen.

In bedeutenden Stückzahlen tauchten diese Raumer zum er­stenmal kurz nach der Beendigung der Konzils-Herrschaft auf, als der größte Teil der galaktischen Raumwerft-Industrie in Trümmern lag. Mit der Beendigung der Wiederaufbauphase wurden sie wieder von neuen, konventionell gebauten Schif­fen verdrängt. Seit dem jedoch immer mehr Handelskapitäne die Tradition der alten Freifahrer wieder aufleben fassen, er­lebt dieser Schiffstyp eine Art Renaissance.

Trotz Ihrer ungewöhnlichen Bauweise sind diese Raumer durchaus sicher und leistungsfähig. Ihren schlechten Ruf ver­danken sie einigen wenigen unfachmännischen „Amateur“- Konstruktionen, die in schwere Raumunfälle verwickelt wa­ren.

Die meisten Schiffe werden durchaus professionell auf priva­ten Raumwerften zusammengebaut, wie eine in der Zeich­nung gezeigt wird.

 

Technische Daten:

Bei dem dargestellten Schiff handelt es sich um eine Hybrid- Konstruktion. Kernstück bildet eine alte terranische Kurier- Korvette. an die der Bug und das Heck eines kleineren Sprin­ger-Schiffs angefügt wurde, in der Korvette befinden sich hochwertige Positroniken, Navigationsysteme und Schwarzschild-Meiler. während von dem Springer-Schiff die Ladezelle und die Haupttriebwerke verwendet wurden. Das Leistungsvermögen des Schiffes entspricht auf diese Weise ungefähr demjenigen eines terranischen 100 m-Kugelraumfrachters, der Preis beträgt jedoch nur ca. ein Drittel von dem, was für ein vergleichbares neues Raumschiff gezahlt werden müsste.

Länge: 206 m; Durchmesser: 30 m (Walzensektion) u. 60 m (Kugelsektion); Linearantrieb mit max. 500.000 Lichtjahren Reichweite; Maximalbeschleunigung ca. 640 km/sec²; Besat­zung 10 bis 70 Mann; Ladekapazität 305 000 t.

  1. Bugstpitze mit Bremstriebwerken und Schirmfeldprojektor (HÜ- und Prallschirm)

  2. Kommando-und Steuerzentrale

  3. Vordere Ladeschleuse, darüber entsprechende Ladesektion

  4. Lebenserhaltungssysteme und Energie-Notversorgung der Bug-Sektion; daneben Analyse-Abteilung mit Labors etc. und vordere Geschütz-Batterie (insges. 6 Thermokanonen)

  5. Haupt-Mannschleuse der Kugelsektion, daneben Notag­gregate für 6

  6. Wohnsektion mit Kabinen, Messen und Krankenstation

  7. Obere Kugelsektion mit Antigrav-Antrieb, Schwerkrafterzeugern und Andruckneutralisatoren, Energiespeicher etc. (hier befindet sich ein großer Teil jener Aggregate, die wegen Umbauten aus anderen Sektionen der Korvette entfernt werden mussten)

  8. Obere Polkuppel mit Astronomischer Abteilung, Opto- und energetischen Feldteleskopen, Auswertungspositroniken etc.

  9. Normal- und Hyperfunkantennen. Projektoren für energetische Ortersysteme, Peilvorrichtungen und Orbital-Analysatoren (diese aufwendige Ausrüstung gehört zu­sammen mit dem Labortrakt und dem Observatorium zur Spezialausstattung als Handelsexplorer)

  10. Heck-Batterie mit 2 Desintegatoren und 2 Impulsgeschützen

  11. Vorrats- und Ersatzteillager, Reparaturwerkstätten

  12. Energiestation mit insges. 4 Schwarzschild-Reaktoren. Umwandlern und Speichern

  13. Triebwerks-Ringwulst: Die Hälfte der Aggregate wurden ausgebaut, der Rest dient zu Steuerzwecken und zur Schubverstärkung (der Triebwerkssstrahl ist bis zu max. 90° schwenkbar)

  14. Umgebaute untere Kugelsektion mit Großraum-Ladeschleuse, Beiboothangars und Laderäumen

  15. Hintere Geschütz-Batterie (insges. 6 Thermointervallkanonen)

  16. Linieartriebwerk (moderne Springer-Konstruktion, Reich­weite max. 580.000 Lichtjahre)

  17. „Spittocks“ (Zusätzliche Antigrav-Generatoren und Andruckneutralisatoren - zur Stabilisierung der Schiffszelle an den statisch besondere beanspruchten Verbundstellen der einzelnen Rumpf Sektionen)

  18. Energiewandler für das Linear- und de Schubtriebwerke einschl. diverser Nebenaggregate

  19. Hintere Ladesektion

  20. Großraum-Lagerräume und Schleuse

  21. Generatoren für energetische Landefelder und mechani­sche Teleskop-Landestützen (eingefahren)

  22. Heck-Steuertriebwerk (1 Haupt- und 8 Nebenaggregate)

  23. Schubtriebwerke mit autarker Energieversorgung (8 Stück)

  24. Antigravitations-Schwebedock mit unterirdischen Transport-Tunneln, Traktorstrahl- und Fesselfeldprojektoren etc.

  25. Schwere Antigrav-Hubprojektoren (5 Stk. Tragkraft insges. max. 1,6 Millionen t)

  26. Alter Großraum-Shift, daneben diverse Transportgleiter und zum Einbau vorgesehene Ausrüstungsteile

  27. Antigrav-Arbeitsplattform

  28. Rumpfteile eines ausgeschlachteten Springer-Schiffes

  29. Raumhafen-Tower mit Hyperfunk- und Peileinrichtungen, daneben startender epsalischer 200-m-Kreuzer und teildemontierter arkonidischer 100 m-Raumer

  30. Landefeld des teilweise wieder aufgebauten Stützpunk­tes mit altem terranischen 120 m-Frachter und leichtem Kampfkreuzer der Überschweren

  31. Ringförmiges Antigrav-Schwebedock für Kugelraumer bis zu max. 300 m Durchmesser

Zeichnung und Text: © Christoph Anczykowski