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Christoph Anczykowski und Perry Rhodan published in PR 1251
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Abdruck mit freundlicher
Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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"Junk-Jard"-Schiff |
Allgemeines: Wer Im Jahre 428 NGZ von einer Existenz als selbständiger und unabhängiger Handelskapitän träumt, stößt hierbei auf zwei Hauptprobleme. Zum einen verfügen die KOSMISCHE HANSE mit ihren großen Raumflotten und Ihrer hervorragender Logistik faktisch über das Handelsmonopol innerhalb der Galaxis, und zum anderen kosten selbst relativ billige Raumschiffe mit einfacher technologischer Ausstattung (wie sie z. B. von den Springern gebaut werden) mehr Geld, als einem Privatmann im allgemeinen zu Verfügung steht. Durch Erschließung neuer Märkte und Handelswege kann das erste Problem meist umgangen werden. Beim Erwerb eines eigenen Raumschiffs ist jedoch der wagemutigste Handelskapitän in spe oft auf einen speziellen Schiffstyp angewiesen, der seinen finanziellen Möglichkeiten entspricht: das sogenannte „Junk Yard“-Schiff. Diese spöttische Bezeichnung terranischer Raumfahrer resultiert aus der Tatsache, dass die Schiffe aus den Teilen ausgeschlachteter Alt-Raumer „neu" zusammengefügt werden. Meistens verwendet man hierfür eine gut erhaltene Rumpfzelle, in die dann intakte und generalüberholte Aggregate aus anderen Schiffen eingebaut werden. Auf diese Weise entstehen z. B. aus fünf alten zwei bis drei „neue“ Einheiten eines Typs. Eine Variante ist der Bau von Hybrid-Raumschiffen, bei denen aus verschiedenen Schiffstypen (auch von verschiedenen Völkern) teilweise völlig neue Konstruktionen entstehen. In bedeutenden Stückzahlen tauchten diese Raumer zum erstenmal kurz nach der Beendigung der Konzils-Herrschaft auf, als der größte Teil der galaktischen Raumwerft-Industrie in Trümmern lag. Mit der Beendigung der Wiederaufbauphase wurden sie wieder von neuen, konventionell gebauten Schiffen verdrängt. Seit dem jedoch immer mehr Handelskapitäne die Tradition der alten Freifahrer wieder aufleben fassen, erlebt dieser Schiffstyp eine Art Renaissance. Trotz Ihrer ungewöhnlichen Bauweise sind diese Raumer durchaus sicher und leistungsfähig. Ihren schlechten Ruf verdanken sie einigen wenigen unfachmännischen „Amateur“- Konstruktionen, die in schwere Raumunfälle verwickelt waren. Die meisten Schiffe werden durchaus professionell auf privaten Raumwerften zusammengebaut, wie eine in der Zeichnung gezeigt wird.
Technische Daten: Bei dem dargestellten Schiff handelt es sich um eine Hybrid- Konstruktion. Kernstück bildet eine alte terranische Kurier- Korvette. an die der Bug und das Heck eines kleineren Springer-Schiffs angefügt wurde, in der Korvette befinden sich hochwertige Positroniken, Navigationsysteme und Schwarzschild-Meiler. während von dem Springer-Schiff die Ladezelle und die Haupttriebwerke verwendet wurden. Das Leistungsvermögen des Schiffes entspricht auf diese Weise ungefähr demjenigen eines terranischen 100 m-Kugelraumfrachters, der Preis beträgt jedoch nur ca. ein Drittel von dem, was für ein vergleichbares neues Raumschiff gezahlt werden müsste. Länge: 206 m; Durchmesser: 30 m (Walzensektion) u. 60 m (Kugelsektion); Linearantrieb mit max. 500.000 Lichtjahren Reichweite; Maximalbeschleunigung ca. 640 km/sec²; Besatzung 10 bis 70 Mann; Ladekapazität 305 000 t. |
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Zeichnung und Text: © Christoph Anczykowski |