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Androgyn-Roboter (1)

Die Weltraumstämme

ALLGEMEINES:

Die Reise zur Großen Leere ist eine der längsten Expeditionen, die die moderne Menschheit jemals unternommen hat. Heerscharen von Logistikern und anderen Spezialisten wurden damit beauftragt, ein Optimum an Bedingungen für dieses unvergleichbare Wagnis herzustellen. Da die Distanz zur Heimatgalaxis so beträchtlich ist, blieb es unausweichlich, auf dem Weg zur Großen Leere kleine „Heimathäfen" anzulegen. Im Falle eines überhasteten Rückfluges konnte man diese ansteuern, um Vorräte an Nahrung und Technik aufzufrischen. Darüber hinaus dienten die Häfen als Orientierungspunkte für eine eventuelle Nachschubflotte. Übrigens wuchs die Idee nicht auf terranischem „Mist", denn in grauer Vorzeit hatten die Maahks mit ihren Weltraumbahnhöfen zwischen Andromeda und der Milchstraße ebensolche Bollwerke erschaffen.

Da man keiner menschlichen Besatzung zumuten konnte, sich in absolut fremdem Gebiet anzusiedeln und auf eine Flotte zu warten, die unter Umständen nie wieder erscheinen würde, entwickelte man eine robotische Stammbesatzung von vorerst 20 Einheiten. Diese Roboter wurden Androgynen genannt.

Bis auf Ausnahmen gleicht kein Androgyne dem anderen. Sie alle sind ihrer Bestimmung entsprechend ausgerüstet. Man legte keinen Wert auf Design oder Menschenähnlichkeit. Allein die Funktionalität stand im Vordergrund.

Die Aufgabe der Androgynen bestand darin, auf ausgesuchten Planeten oder im Weltraum Stationen zu bauen und für Menschen bewohnbar zu machen. Nächste Stufe: Durch den Bau einer Roboterfabrik, sind die Androgynen in der Lage, sich selbst zu reproduzieren bzw. zweckmäßige Veränderungen an ihren eigenen Körpern vorzunehmen.

Die einfach umrissene Aufgabe birgt ungeheure Risiken für die Menschheit in sich. Nie war man in der Roboterentwicklung so nahe an ein künstliches Wesen gekommen, das in diesem Maße Entscheidungen treffen konnte. Durch sehr genaue Tests des Gruener-Algorithmus, der die Selbständigkeit der Androgynen erst ermöglichte, wurde eine Gefahr für die Menschheit von selten der Roboter nahezu ausgeschlossen.

Eine andere Gefahr birgt die Ausrüstung der Roboter, die Fremdvölkern Aufschluss über den technischen Stand der Terraner hätte geben können. Aus diesem Grund muten einige Ausrüstungsteile der Androgynen nahezu archaisch an.

Die hier dargestellten Androgynen stellen den Kernpunkt eines Weltraumstammes dar. Beide Modelle können die Schalenverkleidungen auseinanderfahren, um innere Aggregate zu entblößen. Einerseits ist dies eine wichtige Funktion, um den maximalen Wirkungsradius auszuüben, und andererseits die Voraussetzung für eine nachfolgende Vervollständigung des Androgynenkörpers in einer der Weltraumfabriken.

Beide Androgynen sind der niedersten Kaste des Stammes zuzuteilen, den Drohnen. Sie sind für Verschweißungs- und Bearbeitungsvorgänge programmiert und ausgerüstet. Im Vordergrund sehen wir Robert Gruener (nach dem der Gruener-Algorithmus benannt wurde), wie er dem Androgynen A-2-19 den letzten Feinschliff für seine Aufgabe gibt.

Text und Zeichnung: Daniel Schwarz

Konzeptionelle Unterstützung: Gregor Sedlag

   Textvorlage aus dem RZJ 85  - Text bei Heftabdruck evtl. abweichend