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Terranische Technik

Gezeiten-Satellit

Allgemeines:

Die gelungene Aktivierung des Antitemporalen Gezeitenfeldes (ATG) am 30.4.1289 NGZ lenkt die Aufmerksamkeit auf eines der aufwendigsten Forschungsprojekte, mit dem die LFT-Regierung wieder an die terranische Hochtechnologie der Prä-Monos-Ära anzuknüpfen versucht. Ursprünglich zum Schutz des Solsystems gegenüber den Flotten des Kristallimperiums gedacht, soll es nun die Invasionsstreitmacht der Tolkander fernhalten.

Ein ATG-Feld überführt die von ihm umhüllten Objekte in eine sogenannte Labilzone. Sie ist dem Linearraum nicht unähnlich, der früher von den terranischen Raumschiffen für den Überlichtflug benutzt wurde. Wie eine Paratron-Blase verhindert das Feld dabei die Auflösung stofflicher Körper in dieser zwischen Einstein-Kontinuum und Hyperraum gelegenen Pufferzone. Gleichzeitig wird das betroffene Objekt gegenüber dem Einstein-Kontinuum für wenige Sekunden bis zu zehn Minuten in die Zukunft versetzt und verschwindet damit aus dem Normal-Universum.

Den ursprünglichen Kontakt mit der ATG-Technologie hatten die Terraner bereits während der Uleb-Kriege. Doch es sollte fast 1000 Jahre dauern, bis die erbeuteten Daten In ein anwendungsreifes Schutzfeld für das gesamte Solsystem umgesetzt werden konnten.

Der erste Einsatz erfolgte im Jahre 3430 AD, um die Erde vor den Flotten der Koalition zu schützen. 3459 AD erzwang die Invasion der Laren und des Konzils der Sieben die erneute Aktivierung. Während der folgenden Ereignisse wurden die ursprünglichen ATG-Anlagen zerstört.

In dem sich über tausend Jahre später entwickelnden Konflikt Terra - Arkon erhielt zunächst der Aufbau einer neuen, militärisch konzipierten Flotte oberste Priorität. Danach erfolgte zum Schutz des Solsystems die Neuinstallation der Robot-Forts und des systemumspannenden Paratron-Schirmfeldes. Anschließend wurde jedoch von der LFT-Leitung sofort mit den Arbeiten an einem neuen ATG-System begonnen.

Bereits kurz nach dessen Fertigstellung im Oktober 1288 NGZ erzwang die Tolkander-Krise völlig ungeplant den dritten Einsatz eines ATG-Feldes. Sein Radius reicht bis zur Neptun-Bahn und beträgt somit ca. 32 Astronomische Einheiten, das gesamte Solsystem wurde von ihm um exakt 6 Minuten und 22 Sekunden in die Zukunft versetzt. Die Trümmer des 3438 AD zerstörten Planeten Pluto – sofern sie sich in ihrer exzentrischen Umlaufbahn außerhalb der Neptun-Bahn befanden – blieben dabei als einzige zum Solsystem gehörige Objekte im Einsteinraum zurück.

Das neue ATG-System des Jahres 1289 NGZ besteht aus einer Reihe von Untersystemen, die durch den am Nordpol des Merkurs installierten Haupt-Gezeitenwandler gesteuert werden. Er nimmt dabei mittels Hypertrop-Zapfern einen Teil der von der Sonne emittierten Hyperenergien auf und strahlt sie über eine Paraverbundschaltung an zahlreiche sogenannte Antitemporale-Gleich­richtungs­konverter (AGK) ab. Diese wandeln die einlaufende Energie um und strahlen sie stern- und kaskadenförmig ab. Durch die so entstehenden unzähligen Berührungs­punkte entsteht das eigentliche ATG-Feld.

Die Konverter befinden sich entweder auf allen Planetenoberflächen mit der Ausnahme TROKANS oder in sogenannten Gezeiten-Satelliten über den gesamten interplanetaren Raum des Solsystems verteilt. Das Datenblatt zeigt einen solchen Satelliten in der Nähe Jupiters vor Aktivierung des ATG-Feldes.

Die Länge eines Gezeiten-Satelliten beträgt max. 27 Meter, die Breite max. 21 Meter. Im oberen Bereich befindet sich der pilzförmige Abstrahlprojektor des AGKs, darunter die Syntronic-Systeme, Paraverbund-Abstrahlblöcke und Gravitraf­speicher. Das Heck beherbergt einen speziell modifizierten Hypertrop-Zapfer. Zum Eigenschutz verfügt der Satellit über je ein einfaches Prall- und Paratron-Schirmfeld.

Der Satellit ist komplett in Modul-Bauweise konstruiert, sämtliche Komponenten können auch im freien Raum bequem gewartet oder ausgetauscht werden.

 

Legende:

  1. Steuermodulator des Antitemporalen-Gleichrichtungskonverters

  2. Pilzförmige Projektionskuppel des AGKs

  3. Verkleidung des Konverter-Kompensators

  4. Projektoren des Temporal-Phasenrichters

  5. Konverter-Energiekupplung

  6. Neutralisations-Generator für ektope Aufrißenergie

  7. Ringförmiger 5D-Feldlinien-Gleichrichter

  8. Paratron-Schirmfeldprojektoren

  9. Abschirm-Generatoren der Syntronik

  10. Paraverbund-Generator

  11. Abstrahl- und Empfängermodul für Paraverbund-Generator

  12. Grigoroff-Zwillingsprojektoren

  13. Paraverbund-Steuerantennen

  14. GRAVITRAF-Speicher (vier Stück) zur Kompensation von Energieschwankungen beim
    Hypertrop-Zapfprozeß

  15. Hyperfunk-Antennen

  16. Abdeckung des Hypertrop-Modulators

  17. Artbeitsroboter

  18. Wartungs-Ingenieure mit Schutzfeld

  19. Lasten-Space-Jet mit Projektoren-Rüstsatz

 

© Design, Text & Zeichnung: © Christoph Anczykowski 12/96