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Die Space-Jet Story (16)

[D]ee-Jet

Wie schon in der Vergangenheit gesehen, ist der Variantenreichtum des Typus Space-Jet so um­fang­reich wie wohl kein Zweiter. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass dies der variabelste Raum­schiffstyp der Terraner schlechthin ist.

Eine weitere Space-Jet-Form erschien Anfang des 14. Jahrhunderts NGZ: die [D]ee-Jet. Abgeleitet ist dieser Name vom eigentlichen Bestimmungszweck als Defence-Jet. Schneller als diese Bezeichnung setzte sich jedoch auf Grund der Ringwulst-Projektorköpfe die charakteristische Bezeichnung »Warzenschwein« durch. Der Schöpfer des Spitz­namens meinte dies je­doch nicht abwertend, sondern charakterisierte damit den etwas herben äußeren Charme der Jet (eigentlich sei sie ja potthässlich) - die inneren Werte des »Warzen­schweins« begeisterten ihn auf jeden Fall.

Die Entwicklung der Jet war ein seltsam anmutendes Joint-Venture des TLD (Terranischer Liga Dienst] und der Neuen USO. Nahezu zeit­gleich gaben beide Institutionen den Entwicklungs­auftrag für eine Space-Jet-Variante an die kleine Prototypen-Werft »Jet-Producing-Visioneers«, ein unabhängiges Design-Team, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, streng auf Erfordernisse zugeschnittene Raumschiffstypen zu entwickeln. Dass dabei ästhetische Gesichtspunkte nicht unbe­dingt hohe Priorität haben, versteht sich von selbst. Wegen der nahezu gleichzeitigen Anfrage beider Organisationen ging der Entwickler das nicht ge­ringe Risiko ein, beiden Interessenten ein Joint Venture vorzuschlagen. Letztlich verließ er sich nur auf die Überzeugung (und Hoffnung), dass TLD und USD galaktopolitisch an einem Strang ziehen würden. Warum also nicht den Versuch wagen und gemeinsa­me Interessen bündeln?

Beiderseits war man anfangs versucht, den Auftrag zurückzuziehen und stand sogar kurz davor, die Visioneers-Werft zu verklagen. Letztlich verhinderte ein seitens der Werft angeregtes persönliches Gespräch zwischen den Verantwortlichen und Reginald Bull eine weitere Eskalation. Die Situation konnte sogar ins Positive gewendet werden, und es wurde beschlossen, die [D]ee-Jet als gemeinsames Projekt anzusehen.

Was war die Zielsetzung? Eigentlich simpel: ein Schiff für heikle und verdeckte Missionen zu ent­wickeln. In der Funktion vergleichbar mit früher­en Stealth-Raumern - wer mich nicht sieht, kann mich nicht fin­den. Die Jet sollte (möglichst) unbemerkt kleine Gruppen von Spezialisten (bis acht Personen mit Ausrüstung) zum Einsatzort bringen und auch von dort wohlbehalten zurück. Offensivbewaffnung war nicht zwingend erforder­lich, Defensivbewaffnung und alle Arten von Tarnungsmöglichkeiten dagegen schon. 

Entstanden ist - geraume Zeit vor der Erhöhung der Hyper­impedanz - eine Space-Jet, in deren (für diese Raum­schiffsgröße) überdimensioniertem Ringwulst mon­ströse Schirmfeldaggregate verborgen sind, die ein sehr eng anliegendes gestaffeltes Paratronfeld er­zeugten. Die Felddichte war aufgrund der geringen Bauform der Jet (Länge 20 Meter) um etliches höher als bei Groß­kampfschiffen.

Zusätzlich sorgte ein modi­fiziertes und weiterent­wickel­tes Virtuellbildner-System für maximalen Schutz. Im neuen »Blind-Modus« die­ses Systems war es auch den hoch entwickelten MAXIM-Ortern erst aus 30 Metern Entfernung möglich, die Jet zu orten, bei mittlerer Fahrt aus 80 Metern Entfernung. Vervollständigt wurde die Tarnung von di­versen »normalen« Abschirm- und Tarnfeldprojek­toren sowie einer neuartigen Stealth-Oberflächen­be­schich­tung.

Zur Standardausrüstung zählten weiterhin diverse Hochleistungs-Ortungssysteme sowie ein mehrfach ab­ge­schirmter Kurzstreckentransmitter. Für längere be­mann­te Einsatzzeiten (mit Ausnahme des Piloten) war die Jet nicht ausgelegt, die Möglichkeiten und Ein­rich­tungen für eine Besatzung waren eher sparta­nisch zu nennen. Auch Beschleunigungsvermögen und Reich­weite der Jet waren eher gering zu bewerten, im Hinblick auf den Einsatzzweck ist dies aber durch­aus legitim.

Das Joint Venture von TLD und USO hat zur beiderseitigen Freude Früchte getragen. Beide Auftraggeber sa­hen ihre Ziele und Ansprüche in der [D]ee-Jet mehr als -verwirklicht.

 

Technische Daten:

Länge:             19,88 m

Breite:              19,10 m

Höhe:                6,65 m (ohne Aufbauten)

Beschleunigung;     735 km/s2

Text & Zeichnung: © Günter Puschmann