www.rz-journal.de - © by Christoph Anczykowski und Perry Rhodan - published in PR 2532 - Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Die Verwendung der Zeichnungen auf einer eigenen Homepage ist nur mit Genehmigung des Zeichners, des Verlages und unter Benennung der Bezugsquelle und des Copyrightinhabers gestattet. Verlinkung sind nur auf die Originalquelle zulässig.

 

 

 

Terranische Hangartechnologie - Teil 3

Hangar-Landebucht

Landebuchten entstanden erstmals um das Jahr 18 NGZ (Neue Galaktische Zeitrechnung) auf den Raumhäfen der Kosmischen Hanse. Ursprünglich handelte es sich dabei um genormte Vertiefungen mit integrierten automatischen Wartungssystemen, die exakt auf die kielartigen Rumpfausleger der Hanse-Keilraumer zugeschnitten waren. Jene primär nicht für planetare Landungen konstruierten Schiffstypen waren zu dieser Zeit aufgrund ihres revolutionären Metagrav-Antriebs aus den Beständen der ehemaligen Orbiterflotten rekrutiert und in den Dienst der Handelsorganisation gestellt worden. Mithilfe der Landebuchten konnten diese Typen auch ohne energetische Landefelder auf Hanse-Kontoren landen und gewartet werden.

Bald tauchten Landebuchten auch in den Trägerschiff-Hangars der regulären terranischen Flotte auf. Deren Beiboote waren zuvor meist mithilfe rein gravomechanischer Systeme gewartet worden. Die Verwendung von Landebuchten ermöglichte eine deutliche Steigerung der Wartungskapazität. Vorwiegend handelte es sich um genormte, in den Hangarboden versenkte Strukturen, deren Kreisform dem runden Rumpfquerschnitt der gängigen Beiboottypen (Klein-Kugelraumer und Space-Jets) angepasst waren. Schnell gehörten die Landebuchten zu der Standard-Ausrüstung von Raumschiffshangars, auch auf den Raumhäfen blieben sie nach der Ausmusterung der Keilraumer in Betrieb. .

Mit den zunehmenden Fortschritten bei der Hyperenergie-Zapfung, Formenergie-Technologie und syntronischen Informationsverarbeitung verringerte sich zunächst die Größe der Landebucht-Aggregate, gleichzeitig nahmen ihre Einsatzmöglichkeiten deutlich zu. Auf dem bisherigen Höhepunkt ihrer Entwicklung handelte es sich fast ausschließlich um Formenergie-Projektoren, die zumeist vollständig unter dem Hangarboden verborgen blieben, aber mit den von ihnen geschaffenen Projektionen die Funktionen einer kleineren Werft erfüllen konnten. Nach dem Hyperimpedanz-Schock mit seinen technologischen Folgen sahen sich die terranischen Ingenieure zu einem massiven Retro-Design gezwungen, weil vor allem Syntroniken und die anspruchsvollen Formenergie-Anwendungen nicht mehr zur Verfügung standen. Das Ergebnis waren entsprechende Modifikationen in der Landebucht-Technologie, die jetzt wieder auf materielle Generatoren und Projektoren zurückgriff.

Die dargestellte Landebucht eines mittelgroßen Trägerschiffs des Jahres 1463 NGZ (5050 n. Chr.) besteht aus der üblichen kreisförmigen Vertiefung im Hangarboden. Mit einem genormten Gesamtdurchmesser der Vertiefung von vierzig Metern kann sie Beiboote bis maximal Korvettengröße (sechzig Meter Rumpfdurchmesser) aufnehmen. In ihr finden sich ' eine Reihe von Antigrav- und Prallfeldprojektoren, Traktorstrahler und Kopplungsmechanismen für Energiefeldleitungen. Gesteuert werden sie von vollautomatischen positronischen Diagnose-Systemen, die direkt mit den Beiboot-Positroniken kommunizieren und die gelandeten Beiboote vollautomatisch warten können.

In dem die zentrale Aggregate-Bucht umgebenden Ring sind zumeist die Schirmfeld-Projektoren und Absorptionsaggregate für energetische Streuemissionen integriert, gelegentlich finden sich hier auch biologische Quarantänesysteme mit Schleusenvorrichtungen. Für den Notfall existieren ausfahrbare mechanische Greifklauen aus Ynkonit, die ein Beiboot mit Korvettenmasse kurzfristig bis zu einem Wert von 6,3 Gravo stabilisieren können. Ein zweites derartiges Set von Greifklauen befindet sich in der Hangardecke. Unter dem Hangarboden, in dem sogenannten Orlop-Deck, sind u.a. Energieleiter und die Transportbänder für Ladung und Ersatzteile untergebracht.

Auf Grossraumern oder bei PONTON-Tendern können speziell ausgerüstete Landebucht-Kompiexe Werftfunktionen übernehmen, die sogar den Bau von Kleinstraumern ermöglichen. Bei ihnen findet sich zumeist ein zweite, spiegelbildlich in die Hangardecke eingebaute Landebucht, die durch weitere Systeme in den Hangarwänden ergänzt wird.

 

Zeichnung und Text: © Christoph Anczykowski