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Raumstationen
Sumpfstation

Angesichts der heute fortgeschrittenen Technik scheinen Sumpfstationen auf den ersten Blick veral­tet. Warum sollte man den Aufwand betreiben, die Station über Anti-Gravitations-Projektoren und zur Sicherheit noch mit im Grund verankerten Stützen über der Sumpfoberfläche zu halten?

Es wäre doch einfacher, einmal eine Station auf festem Grund auf­zubauen und sich somit nie über die A-Grav-Projektion Gedanken zu machen.

Leider erweisen sich aber gerade Extremwetten als besonders wichtig. Sei es als strategischer Außen­posten oder als Quelle für wertvolle Roh- und Grund­stoffe. Meist ist der Bau einer Sumpfstation effektiver und billiger als den unebenen Boden zu glätten. Aus diesem Grund finden sich im bekannten Universum immer wieder derartige Stationen.

Der vorliegende Komplex dient der Erforschung ei­nes noch unbekannten Sumpfplaneten am Rande des von Menschen und Galaktikern bevölkerten Uni­versums. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Atmo­sphärenzusammensetzung, organische Kleinstlebewesen zu analysieren, Vorkommen von wertvollen Stoffen zu finden und die Verträglichkeit von Galaktikern für eine eventuelle Besiedelung zu untersuchen. Die Station besteht im wesentlichen aus einem Kom­plex, in dem die Meß- und Forschungseinrichtungen untergebracht sind. Leicht zu erkennen an dem rie­sigen Analysepaddel auf der Gebäudeoberseite. Rechts anschließend der Energieversorgungsblock mit sechs Hyperraumzapfern und entsprechenden Umwandleranlagen.

Dahinter befindet sich der Bohrturm für Tiefenboh­rungen zur Erdkrustenuntersuchung.

Davor erkennt man den Hangarkomplex für Sumpf­boote (s. links) und Atmosphärenbojen. Sumpfboo­te sind ein Zwitterprodukt aus Gleiter und Schiff. Der Antrieb erfolgt über ein kleines Gravo-Jet-Triebwerk, an der Sumpfoberfläche werden sie durch ein A-Grav-Aggregat gehalten. Mit ihren 18 Metern Länge bieten sie sechs Personen ausreichend Platz. Ener­gie und Lebenserhaltungssysteme reichen für eine Expedition von knapp drei Wochen. In der Station

befinden sich drei dieser Boote. Atmosphärenbojen sind Sonden, die als Analysensonden oder Beobach­tungssatelliten in planetennahem Raum eingesetzt werden können. Zwölf Bojen gehören zur Standard­ausrüstung der Station.

Links vom Forschungskomplex befindet sich das La­ger u. Verwaltungszentrum mit direktem Zugang zu der kleinen Landeplattform auf der gerade ein Zu­bringer liegt und eine Space-Jet älteren Typs (als Transport-Jet zwischen Räumern im Orbit und der Station eingesetzt) zur Landung ansetzt.

Der Turm daneben erfüllt die Funktionen eines inte­grierten Allzweckgerätes. Ortung, Funk und Schutz­schirmprojektoren sind in dessen Spitze vereinigt. Zwischen Mehrzweckturm und Forschungskomplex ist gerade noch die Wohn- und Freizeitsektion zu er­kennen.

Etwas abseits, mit einem Tunnelgang mit der restli­chen Station verbunden, liegt das Isotopen- und Strahlenlabor. Dort werden Versuche und Untersu­chungen auf strahlentechnischer Basis durchge­führt. Um das Katastrophenrisiko klein zu halten, liegt dieses Labor etwas abseits der Station, ist aber trotz­dem Bestandteil dessen.

Der Planet gehört zur Klasse der Erdähnlichen. Aller­dings nur, was Atmosphäre und allgemein tektoni­schen Aufbau betrifft. Da er außer Sumpfgebieten nur steile, schroffe Gebirgszüge aufweist, wird er in manchen Sternenkarten auch als Extremwelt der Klasse 4 ausgegeben.

Er umkreist ein Doppelsonnensystem, bestehend aus einem Roten Riesen und einem Weißen Zwerg. Ein Jahr dauert dort 472 Tage zu je 36,3 Stunden. Die drei Jahre Dienst, die die 57 Leute auf dieser Sta­tion vertraglich leisten müssen, dürften somit recht lange dauern.

Über der Station ist gerade Sonnenaufgang, und noch nicht alle Besatzungsmitglieder sind wach oder an der Arbeit. Wie man sieht, sind noch viele Fenster dunkel. Aber lange wird es nicht mehr dauern, und es herrscht wieder überall reges Treiben und Schaffen.

Design, Zeichnung und Text: © 3/89 by Bernd Held