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Experimentelle Raumfahrt
Artefakte

Im Zuge der Erforschung des Weltraums treffen die Schiffe der Explorerflotte. auch in relativ bekannten Sterngebieten, immer wieder auf Artefakte fremder Zivilisationen.

Diese können die verschiedensten Formen haben. Gebrauchsgegenstände, Bauwerke, Satelliten. Wrackteile und alle Arten von Raumfahrzeugen.

Das hier abgebildete Fundstück (Katalog-Nr. 5100- 32-587 AZ) ist ein 350 m-Raumer einer marin leben­den Spezies, wie die Struktur der Innenräume zeigt, und trotz seines hohen Alters von ca. 1 Mio. Jahren erstaunlich gut erhalten Dieser Glücksfall ist der Tat­sache zu verdanken, dass es sich um eine qualitativ hochwertige Konstruktion handelt, und dass sich der Raumer zudem im Innern eines mittelgroßen Planetoi­den befand. Der Raumer, scherzhaft »Bivalvia« ge­nannt, ist sozusagen ein fortschrittliches Fossil. Er verfügt über einen Gravopulsantrieb für ÜL und einen Linearkonverter für ÜL Geschätzte Werte hierfür sind ca 700 km/s² und ein Überlichtfaktor von 20 Mio. Ein kombinierter Antigrav- und Außenstrom-Gravojet-Komplex sorgt für gute Manövrierfähigkeit in Luft und Wasser, worauf auch die hydrodynamische Form hin­deutet. Fünfzehn Schwarzschildreaktoren sorgen für die Energieversorgung.

Ein Großteil der technischen Einrichtung ist leider noch nicht verständlich, man glaubt jedoch, dass HÜ-Schirmprojektoren installiert sind, zudem ein telepa­thisches Steuerungssystem Hinweise auf eine nen­nenswerte Bewaffnung ließen sich nicht entdecken. Warum allerdings ein wahrscheinlich intakter Raumer aufgegeben wurde, ist rätselhaft. Man fand keine Reste der Besatzung und keine Beiboote in den Hangars. Es wird jedoch vermutet, dass sich die Besatzung auf einer Wasserwelt in näherer kosmischer Umgebung ansiedelte. Dort wurde eine Spezies entdeckt, im Sta­dium interplanetarer Raumfahrt, deren Genom be­trächtliche Abweichungen vom planetaren Quer­schnitt aufweist. Hauptsächlich in der Kodierung der interzellulären und humoralen Immunabwehr. Es gibt natürlich auch eine ganze Reihe makroskopischer morphologischer Unterschiede. Offenbar machten die Siedler eine langwierige Anpassung durch, wäh­rend der sie nicht nur ihre zivilisatorischen Errungen­schaften einbüßten, sondern auch die genetische Struktur ihrer Vorfahren auf die planetaren Bedingun­gen zugeschnitten wurde. Dies heißt, die Siedler un­terlagen stark den Faktoren der natürlichen Auslese Dass sie aber überlebten spricht für eine große Vitalität und Anpassungsfähigkeit, auch des Ursprungs Vol­kes. Sollten die Erbauer der »Bivalvia« noch existie­ren. müssten sie im Verlauf der letzten 1 Mio. Jahre einen hohen Entwicklungsstand erreicht haben.

Technische Daten:

Länge: 350 m; Höhe: 300 m; Breite: 250 m; Masse: 2 x 106 t; Beschleunigung: 700 km/s²; ÜL-Faktor: 20 Mio.; Beiboote: ca. 6 (mindestens zwei Großraum­boote); Konstruktion: selbsttragende Schalenbau­weise aus hochpolymeren Plastometallen und diver­sen Legierungen, in erster Linie hydrodynamisch aus­gelegt; Besatzung: werden die Abmessungen der Ko­lonisten zugrunde gelegt, ca. 2000

© Text und Zeichnung: Frank Jaeckel