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Energieversorgung (2)
NUGAS-Auswertung

Allgemeines:

Mit dem Drängen nach größeren Reichweiten terranischer Raumschiffe kam gleichzeitig eine notwendige Weiterentwicklung der Kraftwerke, um die Schiffsfunktionen länger in Betrieb zu halten. Die Lösung war hier recht simpel, ein neuer, besserer Treibstoff - das NUGAS. An dem alten Schwarzschildreaktor mußten nur unwesentliche Veränderungen angebracht werden, um ihn auch mit dem NUGAS betreiben zu können. Die erste ausgereifte Anlage dieser Art wurde nachträglich in die MARCO POLO eingebaut, bei deren Betrieb allerdings die (bekannte) Katastrophe geschah; die Schran­ken zwischen unserem und einem Parallel­universum wurden niedergerissen. Mit der Ein­sicht, daß es nicht am NSR (NUGAS-Schwarz- schildreaktor) gelegen hatte, sondern ein Zug im kosmischen Schachspiel von ES und Anti- ES war, begann man dann auch später wieder NS-Reaktoren zu bauen, z. B. für die SOL und die neuesten terranischen Raumschiffe.

Doch was ist dieses NUGAS? NUGAS ist ein Kürzel und steht für ein nur aus Nukleonen bestehendes Gas. Nach Ansicht der Wissen­schaftler stellt dieses Gas nach Festkörper, Flüssigkeit, Gas und Plasma den fünften Aggre­gatzustand dar. Zur Entstehung dieser nur aus Protonen bestehenden Substanz bedarf es Temperaturen von einigen hundert Millionen Grad, kommt in der Natur also ausschließlich in den Kernen heißer Fixsterne vor. Die künstliche Herstellung ist äußerst aufwendig. In einem Auf­bereitungsschritt wird natürlicher Wasserstoff in einer Kammer bis auf Temperaturen um 10 000 Grad erhitzt und gleichzeitig einer kräfti­gen Dosis Röntgenstrahlung ausgesetzt. Die hohe Temperatur bewirkt eine weitgehende Aufspaltung des molekularen in atomaren Was­serstoff. Die Röntgenquanten führen zur teilwei­sen Ionisierung des hocherhitzten Gases. Die­ses Wasserstoffplasma fließt durch Kanäle, die unter ständigem Röntgenbombardement ste­hen, in eine Trennkammer, wo etwa 13 000 Grad Hitze herrschen. Beim Eintritt in die Kammer ist es fast hundertprozentig ionisiert. Die Hitze sorgt dafür, daß es zu keiner Wiedervereinigung der Elektronen und Protonen kommt. Die Sepa­rierung wird durch geteilte elektrische Felder höchster Intensität bewerkstelligt. Die Impuls­folge des Feldes beträgt etwa eine Milliarde positive oder negative Impulse pro Sekunde. Durch weitere elektrische Felder kann die nun gewonnene Protonensubstanz, das NUGAS, in den Treibstoffbehälter überführt werden. Dieser Treibstoffbehälter (Zeichnung) besitzt einen Durchmesser von 12 m. Da die Protonen unter einem großen inneren Druck stehen, müs­sen sie durch energiereiche Fesselfelder kom­primiert werden. Die eigentliche Treibstoff­ladung dieser 12-m-Kugel besteht aus einer „nur" 2,2 m durchmessenden NUGAS-Kugel mit einem Gewicht von 200.000 Tonnen! Die restliche Kugel ist angefüllt mit technischen Ge­räten zur Aufrechterhaltung und Erzeugung des Fesselfeldes, sowie einem Energiespeicher, der die internen Aggregate etwa fünf Minuten in Betrieb halten kann, falls die externe Stromver­sorgung nicht angeschlossen ist. Aufgrund der Katastrophe, die sich unweigerlich bei einem Totalausfall der Energie ergeben würde, besitzt die Kugel eine Selbstreparaturanlage mit zahl­reichen Mikrorobotern. Außerdem läuft meist nur die Hälfte der Fesselfeldgeneratoren und -Projektoren, um bei technischen Ausfällen trotzdem die NUGAS-Kugel Zusammenhalten zu können. Bei einer durchschnittlichen Ein­schußrate von 0,7 kg/sec des NSR (maximal 1 kg/sec) würde eine NUGAS-Treibstoffkugel etwa 63 Jahre halten. Die umfangreichen Siche­rungsmaßnahmen sind angesichts dieser lan­gen Zeitspanne also gerechtfertigt. Da jedoch meist nicht nur ein NSR-Reaktor an einer Treibstoffkugel hängt, sondern zumeist mehrere Reaktoren daran angeschlossen sind (bei der SOL wurden jeweils acht Reaktoren zu einem Kraftwerk zusammengefaßt und von einem Tank versorgt), verringert sich die Haltbarkeit eben dementsprechend auf - um beim Beispiel der SOL zu bleiben - zirka acht Jahre.

Text & Zeichnung: © by Günter Puschmann