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Galaktische Schutzanzüge

Terranische SERUN

Gefechteinheit Typ C-06 1288 NGZ

ALLGEMEINER HINTERGRUND:

Auch wenn es sich bei dem Wort SERUN um eine Abkürzung aus der terranischen Sprache Englisch handelt (Semi-Reconstituent-and-Recycling-Unit), ist das Prinzip doch allen bedeutenden galaktischen Völkern bekannt und im Gebrauch.

 Mit dem Durchbruch in der syntronischen Kybernetik und siganesischen Miniatursierungstechnologie im ausgehenden 5. Jahrhundert NGZ verwandelte sich das bisher klobige Exoskelett , das nur mittels Servomotoren und Gravitator bewegt werden konnte,  in einen leichten, allen anderen Anzugssystemen nun auch in Puncto „Handling“ überlegenen Schutzanzug. Seither werden innerhalb des Galaktikums, mit einigen Ausnahmen, nur noch SERUNs verwendet, den jeweiligen Körperformen und Einsatzanforderungen angepaßt.

 

Funktionsweise:

„...Von einem ‘semi-’ kann heutzutage [1288 NGZ] eigentlich nicht mehr die Rede sein. Aber SERUN hört sich besser an als vielleicht ‘Full-size-recycling-unit FUSRUN’...“ (Rasta-al-Hammadi, Constructiondirector von LUND & MADISON [1].

Tatsächlich ist es so, daß eine SERUN-Einheit über 92 % der vom Träger wiederausgeschiedenen Stoffe in seinem Lebenserhaltungssystem LES wieder verwenden kann. Die dabei hervorragenden Bereiche sind die Versorgung mit Trinkwasser und frischem Sauerstoff. Nahrungskonzentrate werden, je nach Ausführung, dem Träger in fester Form (Suspensor im Helm) oder intravenös verabreicht und sind nur bedingt wiederaufbereitbar.

Zusammenfassend stellt der SERUN eine komplett geschlossene Ökosphäre dar, die von äußeren Einflüssen völlig unabhängig über lange Zeiträume aufrechterhalten werden und mobil sein kann. Die dabei zugrunde liegende Technik schließt ein umfassendes Verständnis über Neukonfiguration von organischen Molekülketten, sanfte Trennung von Verbindungen und vollständige Vernichtung (Desintegration) von giftigen Reststoffen ein. All diese kernchemischen Prozesse laufen in den einzelnen, dezentral untergebrachten Aggregaten ab, welche sich hauptsächlich in miniaturisierter Form in den Zwischenschichten des Anzuges befinden. Im Rückenteil liegen Energieversorgung (langlaufende Kernzerfallsbatterie / 50 KWatt für 18000 Stunden), Flugaggregat mit Antigrav (sog. Gravo-Pak mit polarisiertem Antigrav zur Fortbewegung) sowie Schutzschirmsysteme (PARATRON/HÜ-Schirm, Deflektor) und die größeren Versorgungsaggregate und Speicher, besonders das Cyber-Med, der medizinische Versorgungskomplex.

 

Gefechtseinheit:

In der Abbildung sind die in der LFT-Flotte zu Kampf- und Kommandoeinsätzen verwendeten Gefechtsvariationen des SERUN zu sehen. Gezeigt wird eine typische AAC-Szene (After-Action-Check), bei der die von einem Einsatz kommenden Mitglieder  ihre Anzüge und Waffen/Geräte mit Hilfe von Servicepersonal durchprüfen und abgeben.

Die Gefechtseinheit verfügt über alle Merkmale eines zivilen SERUNs, ist aber noch zusätzlich ausgestattet:

Anzugoberschicht mit Camouflagebeschichtung (chemischer Prozeß der Anpassung an die vorherrschenden Umgebungsfarben)

leistungsfähige Ortungs- und Funksysteme

stärkere Flugsysteme des Gravo-Paks

Zusatzpanzerungen wie z.Bsp. der Hände mit integriertem Vibratormesser, ausfahrbar

Zusatzbewaffnung Visual-tracking MVH-Automat (PCBC[2]) -Kombinationsstrahler mit Thermo/Desintegrator/Paralyse)

verstärkte Schutzschirmgeneratoren

erweiterte Holoprojektionsfähigkeit des Picosyntrons

 

Die Szenerie ist in einem der Rüsträume eines PROTOS-Class Kreuzers in der Nähe einer Hangarschleuse angesiedelt.

Links im Vordergrund sind Rückenteil mit Flugaggregaten und LFT-Hoheitssymbol zu erkennen. Darüberhinaus ist der MVH-Automat als kugelartiger Schulterfortsatz zu sehen. Er wird im aktivierten Zustand wahlweise vom Picosyn als Entlastung oder vom Träger über dessen Blickrichtung , die Sensoren im Helmkranz ablesen , gesteuert. In diesem Fall ist der vom Träger im Auge scharf fokussierte Gegenstand das Ziel. Feuerkommando wird akkustisch oder manuell (Doppelaugenaufschlag) gegeben. Weiterhin besitzt der Anzug ein Holster mit Wiederaufladeanschluß für eine rein manuell geführte Handwaffe.

Der Kommando-Leiter gibt gerade seine Handwaffe, ein MRCB V-B, ab. Man sieht, neben eines Bartes als Zeichen der Einsatzdauer, seine Rangabzeichen und das immer noch gültige terranische Sonnenabzeichen. Zu erkennen sind auch die Panzerungen seiner Handschuhe, die je ein ausfahrbares Zwillingsvibratormesser enthalten.

Der zuversichtliche Raumsoldat im Hintergrund dagegen trägt als Handwaffe die Standardwaffe der Raumlandetruppen, einen Intervallnadler/Paralyse MRAB II-M. Beide Handwaffen von GDS-General Defense Systems.

Die Servicebesatzung trägt einen normalen Bordanzug, ebenfalls mit Rang-, Hoheits- und Schiffsabzeichen. Dieser verfügt über Rettungsmechanismen wie ein Sauerstoffsystem für 20 Minuten und einen abdichtenden Prallfeldschirm bei Dekompressionen. Weitere Details bitte den einschlägigen Datenblättern entnehmen.

 

© Text und (Ur)Zeichnung by Gregor Paulmann, 9/1996

Nachbearbeitung Personen © Christoph Anczykowski 1997

[1]einer der größten Schutzanzughersteller

[2]phase-conducted-beam-control ; Steuerung des Waffenstrahlaustritts nach dem Prinzip der Phasenverstärkung und -auslöschung