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Die Milchstraße
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Aus großer Distanz betrachtet, wirkt unsere Galaxis wie ein gigantisches spiraliges »Feuerrad«, das aus 200 Milliarden oder mehr Sonnen besteht. In der größten Ausdehnung erreicht die Sterneninsel einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren, während sie ihre größte »Höhe« im rund 18.000 Lichtjahre dicken Zentrumsbereich besitzt. Die größte Ausdehnung der Milchstraße entspricht der galaktischen Hauptebene und markiert die xy-Ebene des Koordinatensystems, das seinen Ursprung im galaktischen Zentrum hat. Senkrecht dazu verläuft die z-Achse. Das Solsystem mit Terra liegt in der so genannten Westside exakt auf der x-Achse in einer Distanz von 30.000 Lichtjahren zum Nullpunkt im galaktischen Zentrum. Zum Halo, also dem weiteren Umfeld der Galaxis, gehören als markanteste Objekte einige hundert Kugelsternhaufen, in denen sich als sphärische Konzentration einige 10.000 bis zu mehrere Millionen Sonnen ballen. Wie alle anderen Sterne auch umkreisen sie das galaktische Zentrum in einem Bereich von bis zu rund 200.000 Lichtjahren Durchmesser; ihre weiten Bahnen stehen jedoch in unterschiedlichen Winkeln zur Scheibe der Hauptebene. Ein Teil dieser Sternhaufen entstand sehr früh und besteht vor allem aus metallärmeren alten Sonnen, während andere »parallel zur Scheibe« der galaktischen Hauptebene entstanden und metallreichere Sterne bildeten. Die Ausdehnung des gesamten Halos erreicht einen Durchmesser von bis zu 600.000 Lichtjahren bei einer Gesamtmasse von mehreren Billionen Sonnenmassen, von denen jedoch nur rund eine Milliarde auf die Kugelsternhaufen und einzelne Halosterne verteilt sind. Hinzu kommen Hochgeschwindigkeits-Gaswolken, deren Substanz einerseits aus von der Milchstraßenscheibe ausgeschleuderten Massen besteht, andererseits aus solchen, die von der Schwerkraft aus den Weiten des Leerraums eingefangen werden. Weiterhin gibt es heißes, sehr dünnes Wasserstoff- Plasma, aus dem die als Korona umschriebene Randzone des Halos besteht - entstanden vor allem aus den von Supernovae extrem weit in den Leerraum hinausgeblasenen Massen. Das Gros macht jedoch nichtleuchtende »Dunkle Materie« aus. In der eigentlichen Kernregion des galaktischen Zentrums befindet sich das supermassive Schwarze Loch des Dengejaa Uveso. Es wird umkreist von Gas und Staub, von Sternhaufen, Supernova-Überresten sowie Gas- und Molekülwolken. Mit rund 20 Milliarden Sonnenmassen umgibt ein ellipsoider, rund 16.000 Lichtjahre dicker »Bauch« dieses Zentrum, aus dem die Spiralarme entspringen. In der »dünnen Scheibe« konzentrieren sich eben mal fünf Prozent der Gesamtmasse, doch werden von hier neunzig Prozent des Lichts ausgestrahlt. Die Dicke reduziert sich von 3000 Lichtjahren im Zentrum auf 300 Lichtjahre in den Randregionen. Neben Gas- und Staubwolken, die noch für Jahrmilliarden Nachschub für die Sternentstehung liefern können, befinden sich hier jüngere, metallreiche Sonnen, von denen etwa achtzig Prozent eher unscheinbare Zwergsterne sind. Der Rest setzt sich aus größeren Sonnen oder Riesensternen zusammen. Die Struktur der Spiralarme ist keineswegs statisch, sondern überaus dynamisch: Genau wie in einem Springbrunnen die gleich bleibende Form stets durch neue Wassertropfen entsteht, findet eine Wanderung der Sterne mit unterschiedlicher Geschwindigkeit statt. Eingehüllt wird die dünne von der »dicken Scheibe«, deren vertikale Ausdehnung zwischen 18.000 Lichtjahren im Zentrum und 3000 Lichtjahren am Rand liegt. Wie viele Sonnen der Milchstraße Planeten besitzen und wie viele Welten zum Leben geeignete Bedingungen aufweisen, lässt sich sogar nach Jahrzehntausenden unermüdlicher galaktischer Forschung nicht sagen. Vor dem Hyperimpedanz-Schock des Jahres 1331 NGZ wurde davon ausgegangen, dass die kartografische Erfassung, Vermessung und genauere Erforschung etwa zehn Prozent der Milchstraße einschloss. Selbst dieser Wert wurde von manchen Forschern schon als »zu hoch gegriffen« eingeschätzt - obwohl hier von an die 20 Milliarden Sternen die Rede ist. Verfügt nur ein Prozent davon über Planeten, macht das schon 200 Millionen Sonnensysteme. Geht man weiterhin von nur einem Prozent Welten aus, die mehr oder weniger für Leben geeignete Umweltbedingungen besitzen, ergibt sich die Zahl von zwei Millionen. Auf wie vielen davon die Natur selbständiges Leben hervorgebracht hat, Leben überdies, das ausreichend intelligent wurde und eigene Zivilisationen entwickelte, lässt sich nicht sagen. Die meisten waren und sind unbekannt - bei Gründung des Ersten Galaktikums gab es 383 Mitgliedsvölker, im Jahr 445 NGZ waren es genau 400. Als grobe Schätzung wurden an die 300.000 Welten zu den Raumfahrt betreibenden Zivilisationen gerechnet. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts NGZ wurde lediglich ein Drittel dieser Welten im weitesten Sinne zum Einflussbereich der Liga Freier Terraner, des Kristallimperiums oder dem der Blues-Völker gezählt. Weitere rund 100.000 Welten waren insofern unwichtig, weil nur wenige Bewohner auf ihnen lebten, oder es handelte sich um Einzelplaneten wie beispielsweise Lepso oder Halut, die keinem ausgedehnten Staat angehörten. Das restliche Drittel gehörte zu den kleinen Sternenreichen, die sich in der ganzen Galaxis tummelten und die eine geringe Anzahl Systeme umfassten. Hinzu kamen viele Millionen Monde, Asteroiden und planetare Stützpunkte, die einem der vielen kleinen Reiche, den Großmächten oder Organisationen wie den Galactic Guardians oder anderer Verbrecher, Piraten und dergleichen gehörten. Abgesehen von den ohnehin wegen der erhöhten Hyperimpedanz vorhandenen Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Hypertechnik und der Hyperkristall- Stabilität müssen die zum Teil riesigen Hypersturmgebiete als Hauptproblem betrachtet werden. Die größten und stärksten toben im galaktischen Zentrum, in der East- und der Southside der Milchstraße. Der ebenfalls recht ausgedehnte Orkan zwischen dem Hayok-Sternenarchipel und dem Kugelsternhaufen M 13 wütet dagegen im sternenarmen Raum oberhalb der Milchstraßenhauptebene. Vor dem Hyperimpedanz-Schock galten rund 27 Meg als Durchschnittswert auf der nach oben offenen Meganon-Skala, der als Maß für die Hypersturmstärke festgelegten Einheit; pro Jahr wurden nur wenige Hyperstürme angemessen, die Werte bis zu 50 Meg erreichten. Im Gegensatz dazu haben sich sämtliche großräumigen, meist viele tausend Lichtjahre großen Hyperstürme dauerhaft mit Mittelwerten zwischen 50 und 100 Meg »festgesetzt«, erreichen aber auch häufig Spitzenwerte von 200 oder mehr Meg. Ein massives Handikap für die Liga Freier Terraner ist, dass der rund 2000 Lichtjahre durchmessende Hypersturm, dessen eigentliches Epizentrum sich beim nur 122 Lichtjahre von Sol entfernten Doppelstern Antares befindet und als »Antares-Riff« umschrieben wird, den gesamten LFT-Innenbereich umfasst und somit auch häufig starke Auswirkungen auf das Solsystem hat. |
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Die ehemaligen Hyperkokons Als am 10. Oktober 1335 NGZ die Ahandaba- Karawane aufbrach, blieben meist nur jene Völker zurück, die in Primitivität zurückgefallen waren oder keine Raumfahrt mehr betrieben, während die anderen auf die Reise zu dem fernen, fremden Ziel gingen. In den ehemaligen Hyperkokon-Gebieten wurde fast alles an Infrastruktur zurückgelassen, ausgesprochene High-Tech dagegen demontiert und mitgenommen. Inwieweit sich diese Hinterlassenschaften angesichts der erhöhten Hyperimpedanz nutzen lassen, bleibt abzuwarten. Sternenozean von Jamondi Die Erschließung des 340 Lichtjahre durchmessenen Gebiets mit seinen etwa 220.000 Sonnenmassen durch Terraner und Arkoniden verläuft wider Erwarten fast reibungslos. Die LFT hat bisher einschließlich des Tan-Jamondi-Systems neun Systeme besiedelt - der »Moloch« Kristallimperium bereits 42. Imperator Bostichs Truppen agieren hier sehr zurückhaltend, schließlich hat das Kristallimperium in seinem gigantischen Gebiet genügend Brände zu löschen. Der Hayok-Sternenarchipel als nun integrierter Bestandteil des Sternenozeans ist bis auf den LFT-Stützpunkt Brocken 44 weiterhin arkonidisches Hoheitsgebiet. Nach dem Tod von Mascantin Ascari da Vivo wurde dieses Lehen von Bostich I. jedoch nicht neu vergeben, sondern steht direkt unter imperialer Verwaltung. Arphonie-Haufen Das Zentrum des 65 Lichtjahre durchmessenden, rund 120.000 Sonnenmassen bergenden Sternhaufens ist nur 539 Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt damit direkt »vor der Haustür Terras«. Die Hauptwelten - darunter die ehemaligen Welten des Schattenstaates Andaxi - wurden offiziell an die LFT übergeben. Während auf Graugischt vor allem LFT-Forscher tätig sind, wurden die Welten des früheren Schattenstaats sowie das seinerzeit als Tarnung ausgebaute Graugischt III in einem ersten Schritt zur Besiedlung freigegeben. Längerfristig sollen die früheren Kybb-Welten folgen und schließlich Welten erschlossen werden, die keine einheimischen (Primitiv-) Zivilisationen tragen. Ordhogan-Nebel Die unregelmäßig-nebelhaft geformte Sternenansammlung - rund 150.000 Sonnenmassen in einem 145 Lichtjahre durchmessenden Gebiet - ist nur rund 5000 Lichtjahre vom Sternenozean von Jamondi entfernt, befindet sich aber etwa 2000 Lichtjahre unterhalb der Milchstraßenhauptebene. Dashkon-Sternwolke Rund 19.300 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene bereichert dieser Kugelsternhaufen im Herzen des Kristallimperiums Thantur- Lok (M 13) und Cerkol (M 92) um einen dritten mit 55 Lichtjahren Durchmesser und etwa 110.000 Sonnenmassen. Erforschung und Besiedlung wurden von Arkoniden und Springern begonnen. Die größten »Neuzugänge« mit vielen Millionen Sonnenmassen sind die Jykarila-Ballung, der Ketai-Dunst und die Grymrel-Ballung, während der Alvain-Haufen, der Peldron-Nebel, die Twahyl-Faust, das Aikar-Riff und die Charon- Wolke kleiner sind und sich im Bereich des galaktischen Zentrums befinden. Die galaktische Lage anno 1344 NGZ Nahezu das gesamte Gebiet der galaktischen Southside - in dem ohnehin keine größeren Staaten existierten aber auch weite Bereiche der galaktischen Nord- und Nordostseite müssen ebenso wie das von extremen Hyperstürmen heimgesuchte galaktische Zentrum als »Terra Incognita« betrachtet werden. Auch rund zwölf Jahre nach dem Hyperimpedanz-Schock liegen von dort nahezu keine brauchbaren Informationen vor. Gleiches betrifft den Halo und erst recht die Kleingalaxien unweit der Milchstraße - von den Magellanschen Wolken einmal abgesehen. Durch die Probleme der Hyperimpedanz- Erhöhung ist folglich seit 1331 NGZ alles in Bewegung geraten. Vielen Zivilisationen gelang die technologische Anpassung nicht. Bislang als eher »unbedeutend« geltende Völker haben dagegen zum Teil an Einfluss gewonnen und »Notbund- Gemeinschaften« gegründet, die in Zukunft durchaus weiter an Gewicht gewinnen dürften. Vor allem die räumlich sehr ausgedehnten Staatsstrukturen wie die Blues-Staaten in der Eastside oder das Kristallimperium haben allein schon wegen den in die viele tausend Lichtjahre gehenden Distanzen mit massiven Zerfallserscheinungen zu kämpfen. Der Einflussbereich der Arkoniden beispielsweise umfasste vor dem Hyperimpedanz-Schock nahezu den gesamten Northwest-Quadranten mit Thantur-Lok (M 13) hoch über der Milchstraßenhauptebene. Angesichts dieser Größe haben die Arkoniden mit riesigen Problemen zu kämpfen, von denen sich einige erst mit der Zeit herauskristallisierten: Zwar hatte man viele Vorbereitungen getroffen, doch »in der Fläche« hinterließ der Ausfall nahezu der kompletten Raumflotte in ihrer Überwachungs- und Drohfunktion nach dem Hyperimpedanz-Schock ein Machtvakuum. Hunderte von Systemen erklärten inzwischen ihre Unabhängigkeit, Dutzende Rebellenstaaten sind entstanden. Vierzehn souveräne Blöcke mit jeweils mehr als zwanzig Systemen haben sich losgesagt — allen voran das ohnehin schon autonome Trav'Tussan -, insbesondere am Rand des Imperiums. Hinzu kommen frühere autonome Fremdvolk-Enklaven, die zum Teil »um Hilfe ersuchende« Arkonkolonien aufgenommen haben. Als stabiles »Kerngebiet« des Kristallimperiums können zu Beginn des Jahres 1344 NGZ eigentlich nur die beiden Kugelsternhaufen Thantur-Lok und Cerkol angesehen werden. Hinzugekommen ist die aus dem Hyperkokon gefallene Dashkon- Sternwolke, deren Erforschung begonnen hat. Das frühere Forum Raglund existiert nicht mehr. Im Eastside-Gebiet sind alle größeren Machtstrukturen komplett zerfallen, insbesondere die der Gataser, Apasos und Tentra, die vor dem Hyperimpedanz-Schock allein schon über 2500 Welten beherrschten. Zu Beginn des Jahres 1344 NGZ werden rund ein Dutzend bewaffnete Konflikte ausgetragen, so dass in den Territorien der Blues die geringsten Fortschritte im Anpassungsprozess an die erhöhte Hyperimpedanz zu verzeichnen sind. Das »Blaue System« der Akonen hat sich mit seinen Kolonien seit 1340 NGZ vollständig isoliert. Angeblich wurde der alte Hohe Rat vollständig ausgetauscht. Ob er durch Mitglieder des Energiekommandos ersetzt wurde, ist ungewiss; derzeit verweigern die Akonen sogar den Funkkontakt. Die Haluter hatten sich schon vor dem Hyperimpedanz-Schock weitgehend aus dem galaktischen Geschehen zurückgezogen und halten sich seither extrem zurück. Von besonderer Bedeutung sind die aus dem Reich Tradom stammenden Aarus mit ihren sechs Wurmen. Durch eine modifizierte Paradim-Technik gelang es ihnen, die neuen Bedingungen technisch recht gut »in den Griff« zu bekommen und zuvor vollautomatisch arbeitende Anlagen wie die Saph-Generatoren zum Teil durch andere Techniken zu ersetzen. Schon ab 1333 NGZ konnten erste Völker auf Dienste der Aarus zurückgreifen. Während der Wurm Aarus-Zorm weiterhin bei der Hundertsonnenwelt stationiert ist, haben die übrigen Wurme Anfang 1344 NGZ folgende Standorte bezogen: Aarus-Jima befindet sich in der Mars- Umlaufbahn, Aarus-Terces bei Graugischt im Arphonie-Haufen, Aarus-Kart bei der Freihandelwelt Reno 25, Aarus-Luciffim bei der Freihandelwelt Jacinther IV und Aarus-Kilme im Orbit von Hayok. Die von ihrer Natur her auf Raumfahrt ausgerichteten Mehandor-Springer hatten Rhodans Warnungen sehr, sehr ernst genommen. Von den rund 300.000 Walzenraumern sind Anfang 1344 NGZ die meisten einsatzfähig. Neben dem obligatorischen Handel - vor allem Rohstoffe in Form von Hyperkristallen, aber auch »resistente Technik« des ganzen Spektrums - hat sich in den Jahren ab etwa 1338 NGZ ein äußerst lukratives zweites Betätigungsfeld her ausgebildet: Neu gebaute Spezialraumer, die meist nur walzenförmige »Gittergerüste« mit leistungsfähigen Triebwerken sind, dienen dazu, Raumschiffe anderer Völker gegen entsprechende Gebühr im »Huckepack«-Verfahren zu transportieren. Die am 1. Januar 1340 NGZ offiziell gegründete Mehandor-Transportgesellschaft wird wohl eine ganze Weile rege Nutzung erfahren - zumal es inzwischen eine sehr produktive Zusammenarbeit mit den Aarus gibt: Diese liefern einerseits Paradim-Technik, die von den Springern weiterverbreitet wird, andererseits haben einige Patriarchen begonnen, »Springer-Wurme« nach dem Vorbild der Aarus zu konstruieren. Statt Wurmschirme mit Atmosphäre zu füllen, dienen die mitunter Dutzende Kilometer langen Gebilde genau wie die Gitterwalzen vor allem der Aufnahme von Fremdraumem oder Frachtcontainern. Die Liga Freier Terraner Von den großen Staaten hat lediglich die LFT keine großen Brandherde zu verzeichnen - im Gegenteil: Zahlreiche unabhängige Systeme, einschließlich solcher von Fremdvölkern, erkannten den Vorteil einer Mitgliedschaft oder Assoziation und stellten Aufnahmeanträge. Ein nicht zu unterschätzender Faktor war hierbei, dass bereits am 23. Februar 1334 NGZ ein Fragmentraumer-Konvoi aus 20.000 BOXEN der Posbis das Solsystem erreicht hatte. Das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt hatte Rhodans Warnungen berücksichtigt, sich bestmöglich vorbereitet und in typischer Posbi-Manier weder Kosten noch Mühen gescheut. Dennoch dauerte es, bis die Anpassungen vorgenommen waren und die große Distanz von immerhin 311.625 Lichtjahren zwischen Terra und der Hundertsonnenwelt hatte zurückgelegt werden können. Seither dienen die 3000 Meter durchmessenden Fragmentraumer der Unterstützung der LFT-Flotte, die erst ab etwa 1340 NGZ alle Verluste und die Aussonderung der alten Typen weitgehend ausgeglichen hatte. Der Kernbereich der LFT konzentriert sich nach wie vor auf eine Kugel von 5000 Lichtjahren Durchmesser, zu der rund 300 Millionen Sterne gerechnet werden. Dieses Gebiet gehörte früher zum Einflussbereich des Solaren Imperiums. Der Innensektor mit etwa 50 Millionen Sternen erreicht hierbei 2000 Lichtjahre Durchmesser, der Rest bis zur Grenze der 5000-Lichtjahre-Kugel wird als Außensektor bezeichnet. Mit Stichtag 1. Januar 1344 NGZ gehören 3143 Welten voll und ganz der LFT an. Die Zahl der darüber hinaus assoziierten Welten, Systeme und Staaten beträgt 4994. Hiervon entfallen 3822 auf größere Sternenreiche, die restlichen 1122 sind kleine Bündnisse oder Einzelwelten. Zusammen mit den direkten LFT-Welten sind somit insgesamt 8137 besiedelte Planeten dem terranischen Einflussbereich zuzurechnen. Hinsichtlich der lokalen Regierungsform haben die LFT-Welten größtmögliche Freiheit, so dass darunter auch lokale Zusammenschlüsse wie beispielsweise der Plejaden-Bund, die Praesepe- Koalition - zu der auch Oxtorne gehört - oder die Hyaden-Föderation zu finden sind. Weiterhin gibt es zur LFT gehörende Exklaven, die sich weit außerhalb des Kerngebiets befinden. Darunter sind die Imart-Koalition mit nun 22 Siedlungswelten in 18 Sonnensystemen, der 19 Planeten in 14 Sonnensystemen umfassende Olymp-Komplex oder die Republik Plophos mit 52 Welten in 38 Sonnensystemen sowie viele Einzelwelten wie Barnit, Kamash oder Siga. Einzelwelten oder kleinere Gebiete von Fremdvölkern wie Cauto mit den Herreach, das Wegasystem mit den Ferronen, Swoofon mit den Swoon, Rusuf mit den Rusufern oder das Reich der Topsider mit 24 bewohnten Welten in 13 Systemen befinden sich dagegen als autonome Enklaven innerhalb des 5000-Lichtjahre-Gebiets der LFT. Die wichtigsten assoziierten Reiche sind in alphabetischer Auflistung:
Zu den assoziierten Einzelwelten gehören beispielsweise die frühere Hauptwelt der Ross- Koalition Ross/Unicorn oder der Planet Rubin mit seinen reichhaltigen Hyperkristall-Fundstätten. Raumfahrt und Technik Bei den Überlichtaggregaten ist das Hauptproblem weiterhin die gegenüber früher massiv reduzierte, wenngleich inzwischen deutlich verbesserte Gesamtreichweite der Lineartriebwerke. In der LFT werden durchgängig Hawk II neuester Generation verwendet, bei den anderen Völkern vergleichbare Aggregate. Mit einer Reichweite von nun maximal 25.000 Lichtjahren wurden die Ergebnisse deutlich verbessert. Bei Etappenlängen unter optimalen Bedingungen von maximal 500 Lichtjahren sind Überlichtfaktoren von maximal einer Million möglich, also rund 114 Lichtjahre pro Stunde oder 82.190 Lichtjahre in 30 Tagen. Als Standardwert gelten allerdings weiterhin Überlichtfaktoren von 500.000 bis 250.000. In Gebieten mit sehr hoher Sternendichte reduziert sich dieser Wert deutlich nach unten: Im galaktischen Zentrum gelten beispielsweise ÜL-Faktoren von rund 25.000 oder etwa 68 Lichtjahre pro Tag als viel. Zu berücksichtigen ist, dass diese Werte nur für Großaggregate gelten. Raumer unterhalb von 500 Metern Durchmesser kommen auf 15.000 Lichtjahre Reichweite bei Etappenlängen von 250 Lichtjahren, während Klein-Hawks für Raumer bis einschließlich zur Größe von Leichten Kreuzern über eine Reichweite von 2500 Lichtjahren bei einer Etappenlänge von 150 Lichtjahren verfügen. Hinsichtlich eines weiter verbesserten Hawk III gibt es leider weiterhin nur Prototypen; ein entscheidender Durchbruch steht noch aus. Während Terraner, Arkoniden und andere Völker meist eigene Entwicklungen vorantreiben, stellt häufig für viele Zivilisationen die von den Aarus - gegen entsprechende Bezahlung! - zur Verfügung gestellte modifizierte Paradim-Technologie die einzige Möglichkeit dar, unter den neuen Bedingungen ihre Raumfahrt aufrechtzuerhalten. Eine Alternative zu den zwar verbesserten, allerdings weiterhin eingeschränkten normalen Raumschiff-Überlichttriebwerken bietet die Kombination von Sonnenzapfung mit Situationstransmittern, da diese als Stoßimpuls-Generatoren auf Halbraumbasis den Linearflug extern induzieren. Dass solches möglich ist, hatte das Kristallimperium bereits 1332 NGZ gezeigt: »Einflugfenster« von damals bis zu 10.000 Metern Durchmesser gestatteten Transporte über Distanzen bis maximal 250 Lichtjahre mit einem Überlicht-Faktor von bis zu einer Million. Das Verfahren wurde inzwischen weiterentwickelt, so dass nun Dank einer verbesserten Sonnenzapfung sogar Halbraum-Transporte über bis zu 2500 Lichtjahre möglich sind; in Zukunft zweifellos sogar noch mehr, wobei größere Distanzen jeweils mit mehreren »in Reihe« angeordneten Situationstransmittern überbrückt werden. Bei der Ausdehnung des Kristallimperiums bleiben aber selbst die inzwischen geschaffenen fünf »Hauptverbindungen« nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: Es gibt eine vom mehr als 20.000 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene gelegenen Kugelsternhaufen Thantur-Lok »hinab« zum nahe dem Leuchtfeuer-Doppelstern Hela-Ariela gelegenen neuen Hauptstützpunkt Dargnis in der Milchstraßenhauptebene sowie von hier aus zu den drei Hauptstützpunkten Amozalan, Calukoma und Trantagossa. Als fünfte Verbindung kommt die seit 1332 NGZ bestehende zur Dashkon-Stemwolke hinzu. |
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Zeichnung: © Michael Thiesen |