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Terranische Mode

Die kommenden Trends der Frühjahrs/Sommer-Kollektion 1346 NGZ

Auszug aus dem Modemagazin Terranian-Style

Historie:

Kaum ein Phänomen hat die Modewelt so sehr er­schüttert wie die Erhöhung der Hyperimpedanz. War die Modewelt vor dem Jahre 1331 NGZ geprägt durch Individualismus, so gab es in den Folgejahren 32 bis 39 einen kontinuierlichen Trend zu einem konformen Modebild.

Die Erklärung liegt auf der Hand: Vor der Erhöhung des Widerstands war Energie unbegrenzt verfügbar. Die Konsumenten kreierten ihre eigenen Kollektionen mittels Formenergie und über holografische Applikationen - allem voran das holografische Make-up. Modedesigner gab es natürlich auch vor 1331 NGZ. Aller­dings kommunizierten die Modeschaffenden direkt mit den Konsumenten, die sich, gegen einen geringen Betrag, Kollektionen vorschlagen lassen konnten, um diese selbst zu Hause per Formenergie zu verwirkli­chen. Somit war nahezu jedes Kleidungsstück ein Einzelstück und jeder Mensch sein eigener Designer. In den Jahren nach dem Hyperimpedanz-Schock wurde Kleidung wieder auf konventionelle Weise her­gestellt und zum Verkauf angeboten. 1339 erschien mit Trylitz Gürünghar - einem erdgeborenen Blue, ' der sich sowohl als Designer als auch als freischaf­fender Maler einen wohlklingenden Namen gemacht hatte - der erste große neue Modestar auf dem Catwalk. Weitere Modezaren folgten und entwickelten überraschende Kreationen.

Abendgarderobe:

Wir sind überaus froh, die arkonidische Dperndiva Aret de Jacinta und den Plophosischen Sopran Orcan als Modelle für die Abendgarderobe gewinnen zu können. Holografiert wurden die beiden angesagten Dpernstars in derTerrania Dpera - einem verwinkel­ten Retrobau, angelehnt an die großen Musikhäuser von Terra, Arkon und Drorah, der seine grandiose Akustik durch eine geschickt berechnete Positionie­rung von Schallbrechungsfeldern erreicht.

Aret trägt ein figurbetontes Abendkleid aus Olympseide. Auffällig ist der mit Federn besetzte Kragen, ei­ne Reminiszenz an die traditionellen Gewänder der arkonidischen Adelshäuser. Das Cape ist an den Ar­men mit ferronischen Stickereien verziert. Orca trägt ein Ensemble des plophosischen Modeza­ren Horato. Der Überwurf ist aus feinster Prack-Wolle (einem schafähnlichen Tier auf Plophos], die Bolero­jacke trumpft mit Brokatstickereien auf. Der Kum­merbund hingegen ist ebenfalls aus der strapazier­fähigen Olympseide.

Beide Abendkleider -sind wegen der Verwendung außerterranischer Stoffe extrem teuer, da die Fabri­kanten auf Reserven und Muster-Stoffproben zurück­greifen mussten.

Sportliche Bekleidung:

Über den Dächern von Atlan-Villäge treffen wir die Aeroboard-Weltmeister Becca Paris und Thorn Bou-comb.

 

Die Sportbekleidungsindustrie legt vor allem Wert auf Funktionalität und Stil. So ist sämtliche Sportbe­kleidung »intelligent« - Mikropositronik-Elemente stellen sich auf ihre jeweiligen Träger ein. Beispiels­weise verdichtet sich die Molekularstruktur bereits, bevor der Träger selbst erste Anzeichen von Kälteeinfluss registriert.            .

Beccas Oberjacke und Hose sind aus wasserabwei­sendem, atmungsaktivem Verbundstoff. Durch mole­kulare Verdichtung kann die Jacke absolut dicht ge­schlossen werden. Auf dem Hologramm trägt Becca die kurze Variation der Jacke. Lieferbar ist sie auch hüftlang. Applikationen wie der rechteckige Hosen­knopf oder der Hosenladen dienen als Accessoires und verleihen der Sportbekleidung einen trendigen Retrocharme. Unter ihrer Jacke trägt Becca ein Top aus Tricotstoff.

Thorn trägt ebenfalls ein Halbarm-Tricot aus wasser­abweisendem Verbundstoff. Über eine im Innenfutter angebrachte Kleinpositronik kann er die Wandlungs­fähigkeit seines Tricots manuell steuern. Zudem funktioniert die Positronik auch als Kommunika­tionseinheit.

Alltagskleidung;

In der Lounge des Terrania Spaceport dienten uns die beiden angesagten Modedesigner Zero Buchan-nen und Alicia DeFries als Modelle ihrer eigenen Kreationen.

Zero präsentiert eine Kunstlederjacke, die mit offen getragenen Bedienelementen provoziert. Da sich die terranische Modewelt von offen getragener Technik distanziert, ist dies ein gewagter Anachronismus. Zero erhebt Technik als modisches Accessoire. Ne­ben den üblichen Funktionen kann der Träger zudem die Farbe und die Muster auf seiner Jacke ändern. Dazu trägt er ein T-Shirt mit angesagtem Kubik-Ausschnitt und eine schwarze Kunstlederhose.

Alicia greift den Wunsch vieler Terraner nach der ver­lorenen Reisefreiheit auf, indem sie ethnische und traditionelle Elemente verschiedener galaktischer Kulturen in ihre Kreationen einarbeitet. Der auffällige Hut ist einer Baalol-Zeremonien-Krone nachempfunden. Die einfachen grafischen Symbole ihres Tops erinnern an die Maahk-Schriftzeichen, mit denen die Wasserstoffatmer ihre Stationen kennzeich­nen.

Fazit:

Der Trend 1346 NGZ kombiniert ethnische Besonder­heiten der bekannten galaktischen Völker mit retroversen Schnitten aus Terras Vergangenheit. Das ver­spricht eine äußerst beständige Richtung zu wer­den, denn wegen der erhöhten Hyperimpedanz und der Belagerung durch die Terminale Kolonne TRAITOR ist es dem Durchschnittsterraner vorerst verwehrt, Reisen nach Plophos oder Olymp zu unternehmen. Die Modeschöpfer zollen diesem Umstand Tribut und holen das Abenteuer fremder Planeten zu uns nach Terra.

 

Text und Zeichnung: Daniel Schwarz [für Terranian-Style]

Text: D. Schwarz