www.rz-journal.de - © by Gregor Paulmann und Perry Rhodan - published in PR 2468 - Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

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Galaktische Schutzanzüge

(Abb. 1)
Innenanzug

Basismodul

Das M3S-Basismodul besteht aus einer mehrschichtigen Anzugkombination, die bei längeren Missionen auf der nackten Haut getragen wird. Sie setzt sich aus einem zu Reinigungs- und Wartungszwecken heraustrennbaren Innenanzug (Abb. l) und einem Außenanzug (Abb. Mittelseite) zusammen.

Vom Innenanzug werden sämtliche gasförmigen, flüssigen und festen Körperausscheidungen gesammelt, zwischengelagert, teilaufbereitet und an die Aggregate des Außenanzugs (und/oder Tornisters) weitergegeben. Weiterhin werden dem Körper über Hautkontakt und/oder intravenös bzw. intramuskulär Nährstoffe und Medikamente in flüssiger Form zugeführt und ein regelbares Körperklima erzeugt. Für den Träger fühlt sich das Verbundmaterial sehr angenehm an - es ist ein mehrlagiges synthoplastisches Kompositmetallnetz mit Polymer- und Biosynthetikeinlagerung und entsprechender Innenbeschichtung.

Neben diversen Schutz- und Isolationslagen gehören zum Innenaufbau des Anzuggewebes Mikrokanäle des Heiz-, Kühl- und Belüftungssystems sowie jene zur Sammlung und Weiterleitung der diversen Ausscheidungsprodukte von Haut und Körper. Zehntausende Mikrokammern können dezentralisierte Depots für bakterienkleine Nanoroboter beinhalten, die in die vielfältigen Funktionsprozesse eingebunden sind oder sie überhaupt erst ermöglichen.

Sie müssen auch als Kernbestandteil des ausgeprägten Selbstreparaturmechanismus angesehen werden, der von der Notabdichtung  bei  eventuellen Lecks bis zur Wiederherstellung schadhafter Mikroaggregate reicht.

 

Neben den »fest programmierten« Basiseinheiten gibt es solche, die den jeweiligen Soll-Anforderungen angepasst werden können. Darüber hinaus lassen sich in einer Reihe von »Nanofabriken« bei Bedarf solche von ganz spezifischer Struktur und Aufgabe herstellen - quasi ein pseudolebendiger Produktionsprozess, der in gewisser Weise analog dem von weißen Blutkörperchen oder vergleichbaren Antikörpern im menschlichen Organismus zu sehen ist. Ihre Steuerung und Kontrolle erfolgen über den anzugeigenen Rechner auf einer dem Träger weitgehend unzugänglichen »unbewussten« Ebene. Nur in Ausnahmefällen kommt es zu einer direkten Interaktion, wobei auch hier der Rechner die Schnittstelle darstellt - also Auskünfte gibt, detaillierte Befehle entgegennimmt oder Alternativvorschläge unterbreitet.

 

 

 

Abbildung l: Innenanzug

  1. Schnitt der Anzugmaterialschichten (Dicke zirka 1,6 mm):
    1 a) Klimaschicht-Zirkulationskanäle für Flüssigkeiten und Atemgas, Regulierungsschichten für Temperatur
    1 b) Innenbezug- dermatologisch verträgliches Material der Biosynthetikeinlagerung, übernimmt zum Teil auch den Abtransport von Feuchtigkeit
    1 c) mehrlagiges, synthoplastisches Kompositmetallnetz - gewährleistet stabilen Innendruck

  2. Lokale Steuerungsprozessoren der Wiederaufbereitungsanlagen; Knotenverbindungen von Punkt 10

  3. dreistufiger Vorfilter mit beschränkter Selbstregeneration (Austausch nach jeder Mission)

  4. Bereitstellungskammern für aufbereitetes Wasser

  5. semipermeables Material zur Aufnahme von Körperausscheidungen; Festkörperwerden in speziellen Polymerlösungen geruchlos gelöst, um dann zur Aufbereitung transportiert zu werden

  6. Memory-Haftsaum zur optimalen Anpassung des Anzugs an den Körper

  7. einteilige, hochelastisch am Körper anliegende Kombination

  8. Sammelanschluss aller Schnittstellenleitungen für Materialtransport, Energieversorgung und Datentransfer zum Außenanzug, integrierte Zirkulationsmikropumpen

  9. Sensorik der integrierten medizinischen Überwachung, steht in Verbindung mit dem Cybermed-Modul

  10. Kapillargefäßmodul zum Transport verflüssigter Körperausscheidungen

  11. dermatologisch anpassbares Aerosol-Reinigungssystem, kombiniert mit Nanoroboter-Mikrokammern

  12. linker Hauptzirkulationskanal

  13. Hautkontaktpunkte zur Aufnahme von Wasser, und Abgabe von Nährstoffen und Medikamenten auf die nackte Haut des Trägers; bei Bedarf auch intramuskuläre/-venöse Injektion

  14.  Gelenkeinheit zur Unterstützung der Körperbewegungen; bewegliche Schnittstelle für Hauptkanäle (siehe 12)

  15. Haptische Mento-Rezeptoren für die Füße

 

© Zeichnungen Gregor Paulmann
Text: Gregor Paulmann (Legenden) und Rainer Castor

 

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