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Terranische Hangar-Technologie 4

DIE INTERN-SCHLEUSEN

Allgemeines:

"INTER-SCHLEUSEN" werden in der terranischen Raumfahrt-Terminologie jene Bereiche bezeichnet, die den Zugang aus der Schiffsumgebung in die Innenzelle abriegeln. Neben der Bodenschleuse sind das üblicherweise die Mann- und Frachtschleusen im Hangarbereich, da die Notschleusen in der Schiffshülle nur relativ selten innerhalb von planetaren Atmosphären zum Einsatz kommen. 

Neben den üblichen Aufgaben einer Schleuse wie Druckausgleich und Strahlungsschutz ist dabei der mikro-biologische Schutz der Innenzelle und damit der Mannschaft von essentieller Bedeutung. Vor allen Dingen die Organismen exo-terrestrischer Ökosysteme bilden eine potentielle Gefahr. 

Auf Grund der meistens grundverschiedenen Biochemie außerirdischer  Lebensformen ist die Chance eines Befalls mit einem neuen Xeno-Organismus statisch gesehen eher gering. Negative Überraschungen mit zum Teil völlig neuartigen Infektions-Modi jedoch nie sicher auszuschließen. Zudem existieren nach ca. 50.000 Jahren intergalaktischer Raumfahrt von Lemurer-Abkömmlingen auf Tausenden von besiedelten Planeten zahlreiche mikrobiologische Mischfaunen, die erneut mutieren können.

Die notwendigen mikrobiologischen Schutzsysteme sind nach ihrer langen Entwicklung ausgereift und unterscheiden sich auch bei den verschiedenen raumfahrenden Völkern der Milchstrasse meistens nur in ihren technischen Details.

Kernstück sind biologische positronisch gesteuerte Sensorsysteme, die das Schleusen-Innere effektiv nach gefährlichen oder unbekannten Organismen abtasten. Ergänzt werden sie z.B. durch Zellkernstrahlungs-Detektoren und Individual-Tastern, die bei den passierenden Raumfahren automatisch nach versteckten Krankheitssymptomen suchen. Die Qualität der hierfür notwendigen technische Grundausstattung kann je nach den Erfordernissen weiter gesteigert werden, sogar Sensor-Systeme zur rudimentären Messung der ÜBSEF-Konstante stehen zur Verfügung. Solche elaborierten Schutzvorrichtungen kommen aber aus Kostengründen vorwiegend auf EXPLORER-Einheiten und exponierten Militär-Raumern zum Einsatz. Erst nach dem zufriedenstellenden Ergebnis des Scan-Vorganges werden die Zugängen zu den Innenbereichen des Raumers freigegeben.

Im Falle einer potentiellen biologischen Bedrohung wird die Schleuse automatisch mit Schirmfeldern abgeriegt. Die betroffenen Raumfahrer verschliessen entweder ihre Raumanzüge oder legen hierfür extra bereitliegende Schutzanzüge an. Anschließend erfolgt eine primäre Sterilisierung mit fein dosierten Desintegrator-Feldern, die neben den üblichen biologischen, kristalloide und sogar metalloide Lebensformen zuverlässig neutralisieren. Da die Desintegrator-Felder nur einige Molekühl-Schichten tief in feste Gegenstände eindringen, werden dabei die technischen Aggregate der Schleuse in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt. Anschließend erfolgt der Transport der betroffenen Raumfahrer in die Isolier-Abteilung der Medostation, wo sie weiter überwacht werden und die biologische Relevanz des entdeckten Organismus überprüft wird. Auf größeren Raumern gibt es hierfür spezielle Gänge im Bereich des Orlopdecks oder sogar spezielle, biologisch gesicherte Transmitterstationen. In den angrenzenden Hangarbereichen wird eine kontrollierte explosive Dekompression und anschließend eine Desintegrator-Dekontamination durchgeführt. Diese aufwendigen Maßnahmen sind bei den diensthabenden Hangar-Meistern oft nicht sehr beliebt.

Die gewonnen Daten des biologischen Vorfalls werden automatisch an die großen medizinischen Datenbänke der verschiedenen Raumfahrer-Nationen weitergemeldet. Der Ausstausch dieser Imformationen erfolgt im allgemeinen rasch und unkompliziert, da er im gegenseitigen Interesse aller Milchstrassen-Völker liegt.

Für ihre Standard-Aufgaben verfügt die Internschleuse über die übliche Ausrüstung an Prall- und Schutzschirmprojektoren sowie Atmosphärenaustausch-Systemen. Ebenso befinden hier oft die Zugänge zu Versorgungs- und Wartungsschächten. Auf Militär-Raumer sind hier oft auch zusätzliche Verteidigungssysteme installiert.

Text & Zeichnung : © Christoph Anczykowski