Zeichenmaterial

Um wirklich gute Risszeichnungen machen zu können, benötigt man eigentlich ein DIN A0- oder DIN A1- Zeichen- oder Reißbrett, auf dem man hundertprozentig genau arbeiten kann. Doch ist nicht jeder in der finanziellen Lage ein solches Zeichenbrett zu erwerben. Deshalb stellen wir diesen Faktor in den Hintergrund, denn es geht auch mit weniger aufwendigen Mitteln.

Ich habe zwar auch einstl ein A1-Zeichenbrett besessen - habe es jedoch nur ein einziges Mal benutzt - und heute mache ich das meiste ohnehin am Computer. Zunächst sollte der Zeichner jedoch die konventionellen Zeichenmethoden beherrschen.

Die Reinarbeiten der Risszeichnungen fertigt man am besten mit einem Tuschestift an, da diese sehr fein und sauber zeichnen. Vor allem aber, kann man solche Zeichnungen dann auch kopieren, was sehr wichtig ist. Sonst könnte man sie nicht verwenden, bzw. wesentlich schlechter publizieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von denen ich jedoch nur eine ausführen möchte:

ROTRING, FABER und andere führen solche Tuschestifte oder Tuschezeichner in verschiedenen Stärken: Es gibt sie von 0,13 mm Stärke bis hin zu 2 mm und mehr.

Meistens wird jedoch mit dem 0,25 mm (viertel Millimeter) gearbeitet. Er ist nicht zu fein für Verkleinerungen und nicht zu grob für Feinheiten.

Tuschezeichner gibt es in jedem 'besseren" Schreibwarenhandel. Der Preis eines solchen Tuschezeichners liegt allerdings zwischen 20,- bis 40,- Mark und darüber.

Die Vorzeichnungen zu einer Risszeichnung sollte man ggf. auch schon mit verschiedenen Bleistiftstärken zeichnen. Hier gibt es, wie bei den Tuschestiften unterschiedliche Zeichenstärken. Für eine gute Zeichnung braucht ca. 3-4 unterschiedliche Strichstärken.

Ich arbeite zumeist die Außenstriche in 0,7 oder 0,5 mm. Alle Deckstrukturen und Außenlinien der Aggregate mit 0,35 mm und die Feindetails in 0,25 mm. Hier kann man dann noch mit 0,18 oder gar 0,13 mm weitermachen - ich für meinen Teil habe aber festgestellt, dass die Qualität beim Reproduzieren dann sehr zu wünschen übrig lässt.

Das Papier auf dem man mit dem Tuschezeichner am besten arbeiten kann ist 'Entwurfpapier' welches normalerweise von technischen Zeichnern verwendet wird.

Dieses gibt es auch nur im Fachhandel und ist auch nicht ganz billig, doch es besitzt im Gegensatz zu 'normalem' Papier verschiedene Vorteile. Es ist halbtransparent und vollkommen glatt. Man kann sich also keine Flusen in die Zeichenkanüle reißen und diese verstopfen. (Ist diese nämlich erst einmal verstopft, dann bekommt man sie kaum mehr frei.) Die Halbtransparenz des Papieres hat auch den Vorteil, dass man die Zeichnung erst auf einem normalen Blatt vorzeichnen und dann exakt übertragen kann.

Da eine Risszeichnung eine sehr technische Arbeit ist, sind Lineale und Schablonen für eine exakte Risszeichnungen unumgänglich. Auch hier gibt es wieder eine Fülle von Angeboten, aus denen wir einige wenige herausgreifen wollen, mit deren Kombination man gut klar kommt.

Man braucht natürlich erst einmal ein langes Lineal (1) - meist auch wenn man über ein Zeichenbrett mit Linealen verfügt.

Ein zweites kleineres Lineal oder ein Geodreieck (2) ist eigentlich auch von Nöten, da das Große manchmal etwas hinderlich sein kann. Um Kreise ziehen zu können benutzt man entweder, einen Zirkel (es gibt für Tuschezeichner spezielle Halterungen für diese) oder man weicht auf Kreisschablonen (3) aus.

Diese sind besonders für kleine Radien sehr geeignet. Bei IS0metrischen,- oder DImetrischen Perspektiven (wird später noch erklärt) kann man mit den Kreisen nicht viel anfangen, da diese sich durch die Perspektive verschieben.

Hierfür benötigt man dann einen Axokombi (4)

Dieses hat perspektivisch genaue Schablonen der jeweiligen Kreis, bzw. Ellipsen.

Um nun größere Ellipsen ziehen zu können, benötigt man auch ein oder mehrere Bogenlineale (5).

 

Ein Winkelmesser ist für die Ausrichtung der Grundlinien und der Winkelzuweisung eigentlich auch unerlässlich. Mit dieser Auswahl an Linealen und Schablonen habe ich alle meine Arbeiten gezeichnet. Man sieht, es geht also ganz gut.

Einzig bei Kreisflächen auf der Oberfläche eines Kugelraumers kommt man mit diesen Schablonen ins schwimmen. Hierfür benötigt man einen wirklich großen Satz an unterschiedlichen Ellipsen - oder man berechnet die Ovale von Hand....naja das ist schwierig und zeitaufwendig, geht aber auch.